Die Midwest-Hardcoreler EXPIRE existieren zwar kaum mehr als drei Jahre, frönen jedoch einem Musikstil, der sich in den 90ern etabliert hat: Dem groovenden, metallisch produzierten, simplen Hardcore nach New Yorker Strickmsuter. MADBALL, SICK OF IT ALL, AGNOSTIC FRONT, unmetallische PRO-PAIN und Konsorten, anyone? Noch immer nicht den Hals vollbekommen von Bollo-Kost?
Na dann bitte schön, hier! Das Fourpiece schert sich erst gar nicht um Innovation, Trends oder Eigenständigkeit, sondern rotzt einfach leidenschaftlich stumpf zwölf rhythmische, wütende vertonte Messages runter, die Live hervorragend zu Slamdance, Pogo, Stagediving, Hüpfattacken und weiteren Kampfsportarten der Hardcore-Klientel animieren.
In gerade mal zwanzig und ein paar zerquetschten Minuten machen die vier klar, wer der boss in da hood ist. Simpel, effektiv, auf die Fresse, fertig, aus. Und damit auch die Metalfans etwas davon haben, wird ab und an auch mal ein thrashiger Riff dazwischengestreut - und so wird immer wieder mal deutlich, wie nah sich Metal und Hardcore trotz manchmal absurderweise noch immer verfeindeter Lager sein können.
FAZIT: Höhe Ansprüche haben EXPIRE nicht an sich, und selbige sollte man auch als Hörer nicht an die Band haben. Die Jungs machen ihr Ding gut. Zwar nicht weltbewegend gut, aber gut. Gut im Sinne von besser als ganz nett.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.07.2012
Marcus Boldt, Josh Kelting, Caleb Murphy, Zach Dear
Bridge Nine Records
20:22
15.06.2012