Zurück

Reviews

Farsot: Insects

Stil: Avantgarde Black Metal

Cover: Farsot: Insects

Eine spröde Schönheit ist es geworden, das zweite Album der thüringischen Black Metaller FARSOT. Die Band mit den höchst kryptischen Pseudonymen macht auf "Insects" Musik für Kopf und Herz, einerseits komplex und anspruchsvoll, andererseits sorgen fein eingewobene Melodiefäden in Moll für ein angenehmes Maß an Emotionalität.

Von Anfang an wird aber deutlich, dass "Insects" kein Album zum Nebenbei hören ist, um seine Wirkung zu entfalten, muss es erarbeitet werden. Dichte Riffkaskaden bedrängen den Hörer, die leicht verwaschenen Gitarren klingen dabei eher warm und verströmen einen Hauch von Psychedelik, klirrende Kälte macht man hier genauso wenig aus, wie aggressive Raserei. Ein Großteil der Songs hält sich in mittleren Tempobereichen auf und variiert diese, nur selten wird die Schlagzahl entscheidend erhöht. Atmosphäre vor Aggression ist die Devise und so ist die Stimmung auf "Insects" eigentümlich, sie verbreitet ein wenig Unbehagen, ohne dass man konkret festmachen könnte, woran das liegt. Vielleicht am Gesang, der ungewöhnlich und variantenreich ist und zwischen Sprechgesang und kehliger Black Metal Stimme pendelt, dabei fällt immer wieder auf, dass Sänger 10.XIXt Untertongesang beherrscht und dabei an DARK FORTRESS-Sänger Morean erinnert.

Abwechslungsreich ist auch das Songwriting auf "Insects" und besonders gelungen erscheinen die ruhigeren und melodischeren Passagen. Überhaupt haben FARSOT ein Faible für längere Instrumentalparts, in denen sie ihr akustisches Netz spinnen und immer fester ziehen. Eingängigkeit wird dabei über weite Strecken außen vor gelassen, lediglich das rhythmisch mitreißende, straighter rockende "Perdition" fällt diesbezüglich aus dem Rahmen. Ansonsten lässt man sich im Sound von FARSOT am besten treiben und die spannend arrangierte Musik auf sich wirken. Der tolle, weite und warme Sound ist dabei eine gute Hilfe.

FAZIT: Schwarze Kunst für Menschen, die sich gerne voll und ganz der Musik hingeben. Eine zweistellige Bewertung ist hier zwingend, dass es letztlich nur elf Punkte sind, liegt daran, dass man mit den eindrücklichen Melodien ruhig noch etwas freigiebiger hätte sein dürfen. Trotzdem ein starkes, spannendes Album.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.01.2012

Tracklist

  1. Like Flakes Of Rust
  2. Empyrean
  3. Perdition
  4. 7
  5. Adamantine Chains
  6. The Vermillion Trail
  7. Withdrawl
  8. Somnolent

Besetzung

  • Bass

    v.03/170

  • Gesang

    10.XIXt

  • Gitarre

    Pi: 1T 5r, 3818.w

  • Keys

    v.03/170

  • Schlagzeug

    R 215k

Sonstiges

  • Label

    Lupus Lounge / Soulfood

  • Spieldauer

    55:07

  • Erscheinungsdatum

    28.10.2011

© Musikreviews.de