Bereits die Selbstetikettierung „Modern Postpunk“ ist ein Verweis darauf, dass das Trio FEAT. YOURSELF nicht viel auf Genrestandards gibt, sondern, wenn‘s schon sein muss, gleich selbst eine Musikrichtung erfindet. So dramatisch revolutionär tönt „Inner Underground“ dann zwar nicht, aber es lohnt sich durchaus, den Langspieler gehört zu haben.
Die Ex-THE DETECTORS- und Ex-CREETINS-Musiker lassen den Punk nur selten als solchen durchschimmern, sondern versehen ihn mit starken Wave-, Pop- und Indie-Rock-Einflüssen, sodass das Gesamte nur schwer einzugrenzen ist, wenn es ums Beschreiben des Elf-Song-Apparats geht. Hier und dort schimmern mal SCUMBUCKET, MY GLORIOUS, PSYCHEDELIC FURS oder „COLDPLAY auf Anabolika“ als eventuelle Einflüsse hindurch, doch ansonsten birgt der FEAT. YOURSELF-Sound viel musikalisches Ich in sich. „Bandnomen est omen“? Scheint so.
Instrumental wäre „Inner Underground“ eine Granate, doch der manchmal etwas zu zaghaft erscheinende, gelegentlich fast schon demotiviert klingende Gesang der beiden Frontmänner Kay und Matthias dämpft die Begeisterung dann doch gravierend. Möglicherweise soll das genau so klingen wie es klingt, aber leider kommt es nicht <i>(der Autor dieser Zeilen fasst sich mit beiden Händen ans Herz)</i> <b>hier</b> an.
FAZIT: Wenn die beiden Herren an Vier- und Sechssaiter noch etwas an der emotionalen Komponente ihres Gesangs arbeiten und noch ein bisschen Phonetikverbesserung betreiben, ist FEAT. YOURSELF in Zukunft noch einiges zuzutrauen.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.03.2012
Kay
Kay, Matthias
Matthias
Timo
141 Records
38:26
24.02.2012