In vielen Reviews, die man bereits im Netz lesen kann, wird die Bandinfo eifrig rezitiert, dass FIBRE deutlich von BILLY TALENT, INCUBUS und den EDITORS beeinflusst seien, und manche reden gar von THRICE. Irgendwie haben ja alle ein bisschen Recht, denn das kreist den Sound des Fourpiece' aus Hannover halbwegs brauchbar ein.
Es ist allerdings keinesfalls so, dass die vier Fasern blind jenen Bands auf deren kreativem Pfad folgen, denn hierfür duften FIBRE im musikalischen Sinne zu klar nach sich selbst und sind sehr wohl in dazu in der Lage, ihren eigenen grauen Zellen coole Ideen zu entlocken, die nicht „klingen wie“. Zum einen erscheinen die Songs um einiges unsteter und gar hektischer als der Großteil des Schaffens ebengenannter Truppen, und in puncto Hektik scheint eine gewisse Seelenverwandtschaft zu den frühen AT THE DRIVE-IN zu bestehen.
Das Musikerkollektiv reißt sich beim Erschaffen der Songs wahrlich ein Bein aus, denn in Sachen Melodie, Abwechslung, Spannungsbögen, technischen Finessen , Progressivität und Vielschichtigkeit kann man absolut keine Schwächen feststellen. Instrumental sitzt alles am rechten Fleck, Pascals sonderbare und teilweise ganz schön hochfrequente Stimme schneidet die Luft, und dank der verdammt guten, allem sämtliche Gestaltungsmöglichkeiten bietenden Produktion bekommt man als Hörer wirklich jedes noch so kleine Nanodetail mit.
FAZIT: Richtig hochwertig ist es geworden, das Nachfolgealbum zum ebenso famosen Debüt „Viewing Soulsatellites“, und die Zunahme an Komplexität und Härte hat der Band offensichtlich ziemlich gut getan, da die neuen Nummern ein großes Maß an Ausdrucksstärke offenbaren. Indie-Fans, die es turbulent und emotional mögen, sollten um dieses Album eigentlich nicht herum kommen.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.09.2012
René
Pascal, Stefan, René
Stefan, Pascal
Chris
Timezone Records
38:41
14.09.2012