Die polnischen FORGOTTEN SOULS sind auf ihrem mittlerweile vierten Album wieder mit dem ursprünglichen Vokalisten Olaf besetzt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich die fünf nun wieder auf ihren Ursprungssound besinnen. Im Gegenteil, denn die vergessenen Seelen machen einfach unbeirrt ihr Ding weiter.
Die Einflüsse reichen auf „Sirius 12“ von Prog Metal über Death-, Thrash- und Black Metal, Industrial, Avantgarde, Folk, Dient, ULVERige und ARCTURUSsche Sounds bis hin zu orientalischen, symphonischen, schwarzkitteligen, düsterelektronischen und crossovernden Elementen, wobei FORGOTTEN SOULS sich nie damit brüsten, ach so freaky zu sein, indem sie ach so viele Stile miteinander kreuzen, sondern dabei stets den Song im Auge behalten und bei allem Irrsinn und Stileintopfrührerei eine gewisse Natürlichkeit beibehalten.
Die Band zeigt sich enorm ideenreich, lässt sich technisch absolut nichts vormachen, und auch der neue alte Mann am Mikro zieht so ziemlich alle Register seiner Fähigkeiten, brüllt, grunzt, melodeit, keift, knurrt, singt majestätisch und kreischt in seinen Tonabnehmer, als gäbe es kein Morgen mehr. Etwas schade ist allerdings, dass der Sound seine Wucht nicht vollständig entfalten kann. Sicher, die Produktion mag absichtlich so kalt, mechanisch und bassarm sein, doch so fehlt dem Album ein wenig die Wucht, die hinsichtlich der Dynamik von Vorteil gewesen wäre.
FAZIT: Hirnfick-Metal at its best, lediglich mit einem Schönheitsfehler in der klanglichen Qualität. Denn hin und wieder muss man anhand des mitten- und höhenlastigen, flachen Frequenzbands die Ohren ungewollt zukneifen.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.10.2012
Mateusz Zachorowski
Olaf Rózanski
Krzysztof Wójcik
Pawel Grobler
Piotr Wójcik
Pawel Grobler (Klarinette)
Mighty Music
48:09
29.10.2012