„Was früher alles war, ist heute nur noch bla, bla, bla“, sang der gute Nagel einmal, und das trifft auch auf FRANZ K. zu. Man kann auch sagen: Was lange währt, wird endlich scheiße.
Die Selbstrückversicherungen „Auf jeden Fall“, „Wir sind unsterblich“ (peinlich „krasser“ Text) und „Der absolute Ritterschlag“ gehen ja noch, der Schlager-Rotz „Auf dem Weg nach Hause“ und „Willst du mich heiraten?“ hingegen genauso wenig wie die PUR-istische „Wundertüte“. Darüber hinaus versuchen sich die einstigen Hardrocker (!) wiederholt als Oktoberfest-U2 („Wen, wenn nicht Dich?“, „Der Klang der Stille“, „Mein Herz schlägt wie ein Schlagzeug“) und lassen wie bereits angedeutet vor allem textlich die Hosen fallen. Davon zeugen besonders „Ganz nah dran“, dessen gewollte Doppeldeutigkeit ins Beinkleid geht, sowie das gänzlich unironische „Liebe“. Über „Meine D-Mark“ breiten wir gleich den Mantel des Schweigens.
Wer FRANZ K. in Hochform hören will, der blende die letzten Jahre geflissentlich aus und mache um diese Scheibe einen weiten Bogen.
FAZIT: Unsäglich trifft es besser.
Punkte: 3/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.05.2012
Michael "Momo" Grimm
Michael "Momo" Grimm
Klaus Vanscheidt, Mick Hannes
Stefan Josefus, Vincent Valiton
Fastball / Sony
49:47
20.04.2012