Das Besondere an diesem Album der englischen Band, die sich in den Geisterzügen des (Americana-)Folk-Pops in rasender Geschwindigkeit durch die 60er Jahre bewegt sowie locker und lässig „Die Reifeprüfung“ ablegt, die bereits SIMON & GARFUNKEL mit „Sounds Of Silence“ oder „Mrs. Robinson“ in besagtem Kultfilm (1967) bestanden, ist, dass man nicht sehr viel Worte bei „Jack & Sunshine“ verlieren braucht. Denn ihre Musik bewegt sich geschickt zwischen fünf Jahrzehnten – so als würden SIMON & GARFUNKEL mit entspannten FLEET FOXES auf der Bühne stehen, während zuvor DONOVAN mit zurückhaltenden MUMFORD & SONS die Stimmung angeheizt haben.
Wobei der Begriff Anheizen nicht wirklich treffend ist - „Anwärmen“ wäre besser gewählt.
Leider wären wir damit zugleich auch bei der Schwäche dieses „sonnigen“ Albums. Es ist auf die Dauer etwas zu ruhig, zu akustisch, zu entspannt, zu sonnig. „Wo bitte bleiben die Gewitterwolken in der Ferne – oder wenigstens ein paar Blitze, die dem wundervollen Gesang von TIM ELLIS etwas mehr Pfeffer verleihen?“
Übrigens habe ich genau den gleichen Vorwurf auch immer SIMON & GARFUNKEL oder DONOVAN gemacht. Ja – und was hat's gebracht? Die verträumten Herren haben millionenfach ihre Tonträger abgesetzt und sogar Stadien gefüllt. Die Zeit für solche Erfolge scheint nunmehr ja im digitalen Piraten-Pisse-Download-Zeitalter vorbei zu sein – und vielleicht kommen diesbezüglich GHOST TRAINS einfach ein halbes Jahrhundert zu spät. Trotzdem schön, dass es solche Musik auch immer noch (Oder endlich wieder???) im Jahr 2012 gibt.
FAZIT: Alle, die noch Platten von SIMON & GARFUNKEL oder DONOVAN in ihrem Schrank stehen haben und mit diesen sogar des Öfteren ihren Plattenspieler bestücken, die sollten nun unbedingt für ihren CD-Player GHOST TRAINS „Jack & Sunshine“ in greifbare Nähe stellen!
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.09.2012
Tim Ellis
Tim Ellis
Paul Dennis, Tim Ellis
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Beste! Unterhaltung
48:40
14.09.2012