Obwohl der Verdacht naheliegt handelt es sich beim Duo HA:SCH nicht um Propagandisten für milde bewusstseinserweiternde Drogen, sondern um die beiden Thomasse Hanke und Schnellen, die ihre radikal verkürzten Nachnamen für den kleinen HA:SCH-Gag benutzen. Rauschhaft kommt die weitgehend improvisierte und live eingespielte Musik allerdings tatsächlich daher.
Ambientmusik mit leichtem Industrial-Touch und Anklängen an die Berliner Schule; fließende, schneidende und pluckernde Synthesizer-Sounds, warme Keyboardklänge, aufgebrochen durch Sprach- und Geräuschfetzen, fast zeitlupenhafte und doch scharfe Gitarrenläufe sowie weltmusikalische Einsprengsel. Thomas Schnellen sorgt, als „gelernter“ Bassist und Percussionist, für akzentuierte Rhythmusarbeit. Was Thomas Hanke Gelegenheit bietet, sich an der Gitarre, u.a. im „Sector II“ (dezent) auszutoben.
Der „Future Sound Of Brixton” spart nicht mit Experimenten, lässt sie aber nicht zum Selbstzweck verkommen. Hebt in den Weltraum ab, hat aber immer den Blick fest auf den Erdboden gerichtet.
FAZIT: Geglückte Mixtur aus sachtem Experimentieren, wandern zwischen Ambient, Industrial, KLAUS SCHULZEs orangefarbenen Träumen und einem Schub Rock. Nachtmusik, ein Driften zwischen sternenklarem Himmel und wolkenverhangenen Straßenzügen. Trotz gelegentlichen Innenhaltens (Stillstand?), sowohl eine abwechslungsreiche Expedition wie Chillout-Musik für Juri Gagarin, Buzz Aldrin und all ihre Verwandten, Freunde und Bekannten.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.01.2012
Thomas Hanke
Thomas Hanke, Thomas Schnellen
Thomas Hanke, Thomas Schnellen
Hybridhead
69:16
23.11.2011