HAIL SPIRIT NOIRs Klangexpertisen müssten eigentlich völlig dem Chris P-Beuteschema entsprechen, denn die Griechen, die mit „Pneuma“ debütieren, halten nicht viel von Szenekodizes und experimentieren offensichtlich sehr gern.
„Mountain Of Horror“ stampft gedämpft schwarzmetallisch, und hinzu gesellen sich psychedelische Töne sowie eine lässige Hammondorgel, sodass im Kopf das Bild eines Black Metallers mit Blümelein im Haar. bekifft vor dem bunten VW-Bus sitzend, entsteht. „Let Your Devil Come Inside“ hingegen hat etwas von progressiven BATHORY auf LSD inklusive durchgedrehtem Xylophonisten. Auch der kosmische Hippie-Cyber-Black Metal in „Against The Curse, We Dream“ hat seinen Reiz. Und bei „When All Is Black“ könnte man anfangs meinen, ein alter EMPEROR-Song würde im Singer-/Songwriter-Kontext wiedergegeben, bevor Woodstock zur apokalyptischen Zirkusarena umgebaut wird. Vollgedonnert mit weiteren Überraschungen sind auch die beiden abschließenden Nummern des Sechstrackers.
Das Problem dieses TRANSCENDING BIZARRE?-Ablegers ist, dass die ganze Angelegenheit oftmals arg gewollt, arg erzwungen erscheint, so als versuchten HAIL SPIRIT NOIR auf Biegen und Brechen, anders als alle anderen zu sein. Hier wurde – rein subjektiv empfunden, klar! - gewaltsam versucht, alles auf Teufel komm raus zusammenzupferchen, egal, ob es sich vehement dagegen wehrt oder nicht.
FAZIT: Die Idee, die Theoharis und Haris verfolgen, ist zweifellos genial, die Verwirklichung und Umsetzung derselben ist hingegen nur bedingt gelungen. Beim nächsten Mal sollten die Jungs beim Komponieren die Zähne nicht so aufeinander pressen.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.03.2012
Dim
Theoharis, Dimitris Dimitrakopoulos
Theoharis
Haris
Ioannis Giahoudis
Code666
36:57
05.03.2012