Gute Sache I: Post Rock, Black Metal und Shoegaze. Eine tolle Mischung, die in den letzten Jahren durchaus öfter praktiziert und veröffentlicht wurde.
Nicht so gute Sache dabei I: HERETOIR fühlten sich ab 2008 dazu berufen, ebenfalls eine Expertise desselben abzuliefern.
Gute Sache II: Eine Aufnahmetechnik, in der auf Trigger und den ganzen digitalen Kram verzichtet wird, ist heutzutage etwas wirklich Schönes. Die Instrumente klingen nach sich selbst, es wirkt nicht alles wie mit dem Skalpell zurechtgeschnippelt.
Nicht so gute Sache dabei II: Bei HERETOIR, bestehend aus den beiden AGRYPNIE-Musikern Nathanael und Eklatanz, war Letzteres allerdings keine so gute Idee, denn so hört man gerade auf der ersten CD, die die Urversion von „.Existenz“ beinhaltet, leider sehr häufig den anfänglichen Dilettantismus der Band. Doublebasswalzen mit starker Unwucht, Ride-Becken mit Rhythmusstörungen, Vocals bar jeder Seriosität, ein unfreiwillig stolpernder Bass und so mancher Schnitzer an den sechs Saiten sind zu viel des Guten.
Die Neuaufnahme der EP, in der die Songs auch ein wenig überarbeitet wurden, ist da schon von etwas anderem Kaliber, denn hinsichtlich Produktion und Technik hat man doch einiges dazugelernt, und offensichtlich wollen HERETOIR damit zeigen, wie ihre Musik heute klingen soll. Doch auch wenn das Ergebnis fast etwas zu steril tönt: Warum nicht gleich so? Wieso packt man nicht die Resttracks und die Bonussongs zur Neuauflage der EP, und gut?
FAZIT: Man sollte schon ein Hardcorefan der Beteiligten Musiker sein, um dem hier Dargebotenen - einmal in Rumpelmanier, einmal frisch aus dem OP-Saal - ein paar Euro zu erwidern, ansonsten bleibt eher abzuwarten, ob das neue, für 2012 geplante Album Hörenswerteres zu offerieren hat...
Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.08.2012
Nathanael
Eklatanz, Nathanael
Eklatanz
Eklatanz
Northern Silence Productions
48:24 (CD1), 37:51 (CD2)
24.08.2012