So so, Zeitungen wie die BILD oder die Financial Times und TV-Sender wie RTL attestieren der Band also viel Talent und das gewisse Etwas. Allesamt Institutionen der Kunst, das muss man wirklich sagen. Doch wollen wir gar nicht auf die Band selbst einprügeln, da diese oftmals nicht unbedingt den Einfluss darauf haben, wie sie angepriesen werden. Oftmals glaubt man es auch ohne diese Lobpreisungen, dass eine Band gut ist.
Wie man es allerdings dreht oder wendet, so mag das HOPELESS?-Debut „Time To Play“ nicht so recht Begeisterungsstürme auslösen, denn wenngleich die Professionalität des Materials unabstreitbar ist und auch Abwechslung auf dem Programm steht, dudelt der Zehntracker aalglatt und nach Reißbrett komponiert durch die Speaker - so, als hatte man versucht, den Sound der Gentlemen trotz aller härter Gitarren so massenkompatibel wie möglich zu gestalten.
Dieser Versuch des Allengefallenwollens geht leider gnadenlos in die Buchse, denn sobald man sich in Pop- oder Metalregionen hervor wagt, erleben wir ein enorm langweiliges, zaghaftes Bedienen von Genrestandards. Bloß nirgendwo anecken, bloß keinem weh tun, immer schön bequem bleiben und niemanden überfordern.
FAZIT: Für den Wohnungsputz ganz okay.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.08.2012
Oliver Neumann
Mark Pohlmann, Oliver Neumann
Mark Pohlmann, Olaf Hein, Oliver Neumann, Rupert Keplinger
Mark Pohlmann, Rupert Keplinger
Paul Keller, Oliver Werner
Mia Eder (Cello), Thomas Burhorn (Trompete), Rupert Keplinger (Programming)
Revolver/Cargo Records
43:29
20.07.2012