Bei HORSE LATITUDES brummt es, und zwar gewaltig. Das finnische Trio verzichtet vollständig auf Sechssaiter, stattdessen dröhnen gleich zwei Bässe zum im Schneckentempo wuchtenden Schlagzeug um die Wette.
Fies und alles unter sich zu Staubkörnern zermahlend Rollen die fünfeinhalb Songs unaufhaltsam und massivst vorwärts, und selbst wenn HORSE LATITUDES mal Fahrt aufnehmen, geht es höchstens mit Schritttempo voran. Passend dazu ächzt der stöckeschwingende Vokalist Harri mal halbwegs melodisch, mal growlend, mal des Vomierens Nähe, in „Profane Awakening“ gar mit epischer und beinahe schon glasklarer Stimme, doch der Hauptnenner ist stets das akustifizierte Leiden.
Die Monotonie der langen Stücke ist hier ein effektives Mittel zum Zweck, und anstatt nach wenigen Minuten zu nerven, gelingt es dem Threepiece durch geschickt gespannte Spannungsbögen und perfekt platzierte Wechsel, den Hörer bei der Stange zu halten. Trotz der sparsamen Instrumentierung zaubern die FinnInnen einen reichhaltigen und variablen Sound, der zu vereinnahmen weiß.
FAZIT: Mag man die in der beiliegenden Info erwähnten OM, FLESHPRESS und HOODED MENACE, von denen man tatsächlich so einige Einflüsse vernehmen kann, so wird man auch „Awakening“ in sein Herz schließen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.04.2012
Heidi, Vellu
Harri
Harri
Doomentia Records
47:21
01.02.2012