Jenks Millers musikalische Vision für HORSEBACK war offensichtlich die, Black Metal, Doom, Post Rock und sämtliche halluzinogenen Musikrichtungen der 70er, von Kraut über Psychedelic bis hin zu Noise und Drone, miteinander zu vereinen, und alles hätte so toll enden können, wenn die Umsetung auch dieses Mal nicht wieder so mäßig gewesen wäre.
Für diesen originellen Genremix sind die Songs selbst trotz interessanter Instrumentierung viel zu flach arrangiert, alles dröppelt ereignisarm, einschläfernd und pseudobekifft vor sich hin, und der heisere, halb geflüstert erscheinende Kreischgesang (oder kreischige Flüstergesang?) wirkt eher so, als hätte Gollum ein paar Bongs zu viel geraucht und hat dadurch etwas eher unfreiwillig Komisches an sich. Doch es kommt ebenso das Gefühl auf, dass der Gesang einfach darüber geklatscht worden sei, da sich so etwas ja gehört.
Und so verliert sich das nunmehr dritte Pferdearsch-, pardon, -rücken-Album mit zunehmender Dauer in ein vertontes Delirium der unangenehmen Sorte, denn außer zusammenhanglosem Gewaber, Feedbacks und Alibi-Rhythnen geschieht auf „Half Blood“ nicht allzu viel. Selbst aus dem zwölfeinhalbminütigen, meditativ-hypnotischen Schlusstrack des „Hallucinogenia“-Dreierpakets hätte man viel mehr herausholen können - stattdessen wünscht man sich nur noch das Ende des Albums herbei.
FAZIT: Mangels Drogeninteresses fehlt natürlich der Vergleich, wie dieses Werk in berauschtem Zustand wirkt und ob aus der nüchternen Sechs eine drogengeschwängerte, euphorische Zwölf werden könnte - aber wegen HORSEBACK mit den Drogen anfangen? Nee, nee, nee, nee, neeee, da trink ich doch lieber Tee.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.05.2012
Jenks Miller
Jenks Miller
Scott Endres, Jenks Miller
John Crouch, Jenks Miller
Relapse Records
44:42
08.05.2012