Gute Güte, was haben I EXIST eine Scheißlaune. Sollte man auf dem Nachfolger des gerade mal vor etwa einem Jahr erschienenen Debüts „I: A Turn For The Worse“ so etwas wie Positivität suchen, dann... ja dann viel Glück.
Die Herrschaften aus der australischen Hauptstadt Canberra brezeln nämlich wieder einmal einen fiesen, herrlich asozial-derb produzierten Bastard aus schmutzigstem Rock‘n‘Roll, dunkelstem Doom, flinkem Crust mit Wink nach Schweden, Hardcore, Metal-Mosh und Sludge aufs Blech, der durch das gequält tönende, morbide Gebrüll von Jake und Aaron eine irrsinnig drückende Stimmung erzeugt.
Im Gegensatz zu vielen Misch-Core-Vertretern sind I EXIST abgesehen von reichlich vorhandener Abwechslung Freunde des Einfachen. Keine fortgeschrittene Trigonometrie, Stochastik oder Algebra, sondern zackig geradeaus in den Magen, wuchtig moshend in die Familienplanung, kriechend wie ein Blutgerinnsel und lange nachwirkend wie eine heftige Prellung. Und immer, wenn man glaubt, den nächsten Schlag vorhersehen zu können, setzt es, woher zum Henker auch immer, einen Hieb an eine Stelle des Körpers, die gerade ungedeckt ist.
FAZIT: Höllisch intensives Brett.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.02.2012
Alex
Jake, Aaron
Josh, Sam, Kelly, Aaron
Murph
Lost Shepherd/Prosthetic Records
42:09
31.01.2012