Trommeln gehört zum Handwerk, und in Zeiten dramatisch einbrechender Verkaufszahlen mag man Plattenfirmen den einen oder anderen großspurigen Werbespruch nachsehen. Aber dass „IMPERA genau die Band ist, die du immer schon erleben wolltest“, ist dann doch ein gutes Stück zu weit hergeholt. Denn unterm Strich bieten IMPERA solide Hardrock-Kost – aber nur wenig, was die Band zu etwas Aufregendem machen würde.
Gut, bei der Besetzung werden natürlich viele erst einmal aufhorchen. Mit Matti Alfonzetti (Vocals) und dem scheinbar unvermeidlichen Tommy Denander (Gitarre) hat sich Bandleader und –namensgeber J. K. Impera prominente Unterstützung ins Boot geholt. Und auch wenn angesichts der Vielbeschäftigung der beiden Herren der Verdacht naheliegt, dass „Legacy Of Life“ nur das Produkt eines weiteren gesichtslosen Projektes ist, betont J. K. Impera, dass es sich bei IMPERA um eine „echte“ Band handelt.
Ob dem so ist, bleibt abzuwarten. Bis dahin dürfen sich Hardrock-Fans an dem ordentlichen Songmaterial erfreuen, das zwischen klassischem US-Hardrock der Marke KISS oder DOKKEN sowie skandinavischer Langhaarmusik der Sorte TREAT pendelt. Die Ausgewogenheit stimmt zwar, die Songs haben größtenteils ordentlich Punch („Shoot Me Down“!), ohne dass man Gefahr laufen würde, ins Heavy-Metal-Fach abzurutschen, doch irgendetwas fehlt dem Material, das letzte Quäntchen, was IMPERA eben doch zu etwas Besonderem machen würde. Zu oft hat man das Gefühl, das gerade Gehörte schon einmal so oder zumindest ähnlich, und möglicherweise schon einmal in einer besseren Variante gehört zu haben.
FAZIT: Wenn man dieses Album atemberaubend findet, hat man es an den Bronchien (In Verneigung vor Marcel Reif).
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.10.2012
Mats Vassfjord
Matti Alfonzetti
Tommy Denander
J.K. Impera
Escape Music
39:06
19.10.2012