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Indesinence: Vessels Of Light And Decay

Stil: Death Doom

Cover: Indesinence: Vessels Of Light And Decay

Auf ihrem zweiten Album erweisen sich INDESINENCE als typische Band für Profound Lore: ein bisschen mysteriös vom Image her, musikalisch recht orthodox und dennoch markant. „Vessels Of Light And Decay“ lässt die gesamte Doom-Death-Szene nämlich mal eben dumm dastehen.

Wo sich die meisten (ehemaligen) Vertreter entweder ins vermeintliche Gothic-Heil geflüchtet haben oder vergeblich OPETH nacheifern, herrscht bei INDESINENCE alte Schule – aber nicht verbissen und gewollt. Die galligen Vocals wie der gesamte Sound der Scheibe schielt gen PARADISE LOST zu Anfang der Neunziger. Flirrende, nicht eben virtuose Solos wie im Opener „Paradigms“ („Flux“ ist das unmaßgebliche Einminuten-Intro) oder währen „Vanished Is The Haze“, das mit stimmig cleanen Gitarren aufwartet, werden zweckmäßig platziert und lockern das finstere Treiben ebenso auf wie die Tempo-Verschleppungen im ohnehin zähen Fluss.

Walzende Parts, etwa im dramatischen und teils gar crustig schnellen „Communion“, haben eine latente BOLT THROWER-Schlagseite, aber die Highlights der Platte stehen am Ende: die beiden über zehn Minuten langen Epen „Fading (Further Beyond)“ und „Unveiled“ halten jedem Vergleich stand, ob man nun CELTIC FROST (Uh!) heranführt oder die vom Punk geschulten frühen Vertreter des Britensounds. Ilia Rodriguez intoniert hier flexibel, wie man es nicht geahnt hätte, und spielt gefühlvolle, ja ausschweifende Leads, ohne INDESINENCE gleich auf die Intellektuellen-Schiene abzubestellen. Der Wind mag auch hier durchs Haar wehen, aber die Funzeln sind herrlich fettig, weil ungewaschen.

Das letzte Stück verursacht mit Flüstern und offenen Akkorden eine Gänsehaut nach der anderen; das vierminütige Rauschen „La Madrugada Eterna“ ist allerdings bäh und versaut den Kerlen eine bessere Bewertung.

FAZIT: Nach VALLENFYREs Debüt kommen Fans der für ausgestorben gehaltenen Gattung Doomosaurus Death mit „Vessels Of Light And Decay“ besser auf ihre Kosten denn je. OWL, jetzt seid ihr dran!

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.10.2012

Tracklist

  1. Flux
  2. Paradigms
  3. Vanished Is The Haze
  4. Communion
  5. La Madrugada Eterna
  6. Fading (Further Beyond)
  7. Unveiled

Besetzung

  • Bass

    Andy McIvor

  • Gesang

    Ilia Rodriguez

  • Gitarre

    Ilia Rodriguez, John Wright

  • Schlagzeug

    Daniel Ben-Haim

Sonstiges

  • Label

    Profound Lore / Soulfood

  • Spieldauer

    62:08

  • Erscheinungsdatum

    19.10.2012

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