AOR ist seit langer Zeit sowohl quantitativ als auch qualitativ auf dem Höhenflug. Dass dabei insbesondere Frontiers Records einen großen Anteil haben, ist unbestritten – auch wenn viele der Projekte eben genau das sind: Projekte. Und keine Bands. Auch JIMI JAMISON, insbesondere bekannt als Sänger von SURVIVOR, lässt sich gerne von Frontiers unter die Arme greifen – vor allem durch Erik Martensson, der seine Finger bei zahlreichen Produktionen und –projekten im Spiel hat. Hier fungiert er als Produzent, Gitarrist, Bassist, Keyboarder und Hintergrundsänger. Da könnte man doch gleich „Martensson“ auf das Cover drucken…
Gut, in der AOR-Szene ist der Name JIMI JAMISON natürlich mit mehr Gewicht und Verkaufspotenzial versehen, und der 61-Jährige enttäuscht seine Anhänger auf „Never Too Late“ erwartungsgemäß nicht. Geboten wird elf Tracks lang gutklassiger Stoff, der die kraftvollen Hymnen genauso abdeckt wie die gefühlsduselige Balladen und den stampfenden SURVIVOR-Stoff. Trotz der teilweise recht massiv eingesetzten Keyboards ist die Grundnote des Albums, nun ja, „hart“ (bitte nicht im Sinne von wirklich hart verstehen). Die Gitarren dürfen durchaus eigene Akzente setzen, Jamisons Stimme thront kraftvoll darüber. Es sind denn auch vor allen Dingen die eher dynamisch und flott gehaltenen Tracks wie „Calling The Game“, „Everybody’s Got A Broken Heart“ oder „Street Survivor“, die dem Hörer einen länger anhaltenden Hörgenuss garantieren.
FAZIT: Genrekost der gehobenen Art. Kein „Monster of an album“, wie es das Promozettelchen verspricht, aber doch gelungen. Ein Mönsterchen vielleicht.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.11.2012
Erik Martensson
Jimi Jamison
Erik Martensson
Erik Martensson, Jonas Öijvall
Magnus Ulfstedt
Frontiers
48:53
02.11.2012