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Joga Club: Mosaik Musik

Stil: Pop

Cover: Joga Club: Mosaik Musik

Mit deutschsprachiger Musik tun sich die Kritiker hierzulande ja immer wieder schwer. Das mag primär daran liegen, dass man die Texte bewusster wahrnimmt und so empfindlicher reagiert, was verbale Ausschussware betrifft - was da an Peinlichkeiten unterwegs ist, wird in diesem Magazin ja immer wieder mal nach allen Regeln der Kunst zerpflückt.

Das Osnabrücker Quintett JOGA CLUB braucht sich diesbezüglich keine Sorgen zu machen, denn der abwechslungsreiche Pop, der mit einigen Fremdelementen (Indie Rock, Britpop, Ska und vielem mehr) aufgewertet wird, kommt gänzlich ohne Totalausfälle aus. Intelligente und wortgewaltige Lyrics bar jeder Fremdscham wurden in clevere, unverkrampft angelegte Arrangements verpackt, und nach Vergleichen sucht man vergeblich. Vielleicht ganz entfernt mal hier und dort REKORDER, wenn es mal rockiger wird, aber das ist bestenfalls ein einstelliger Prozentsatz des Gemischs, das es hier zu hören gibt.

Den endgültigen Individualitätsstempel drückt dem zweiten Album nach „Lass es regnen!“ Sänger Philipp Rethmann auf, denn dessen kehliges Organ tönt doch sehr sonderbar, und die Sprünge zwischen Bruststimme und Falsett haben nur wenige so gut drauf wie dieser Mann am Mikrofon.

FAZIT: Deutscher Pop mit Niveau und Mut ist eine Seltenheit. Umso erfreulicher, dass JOGA CLUB ihrer Musik beides schenken. Das tut gut inmitten all des Silberjulinaidoo-Einerleis.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.11.2012

Tracklist

  1. Trauriger Clown
  2. Der Plan
  3. 3D
  4. Winter
  5. Fischerdorf
  6. Ich kann's nicht
  7. Augenringe
  8. Zwei Tänzer
  9. Lasse sie gehen
  10. Souffleur
  11. Der Mann im Mond

Besetzung

  • Bass

    Henning Bünemann

  • Gesang

    Philipp Rethmann

  • Gitarre

    Daniel Bünemann

  • Keys

    Dominik Schönhoff

  • Schlagzeug

    Markus Korte

Sonstiges

  • Label

    Timezone

  • Spieldauer

    44:58

  • Erscheinungsdatum

    26.10.2012

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