“This Harmonic Consonance” ist bereits das sechste Album der Heilbronner Power-Metal-Institution insgesamt und das zweite mit Nuno Miguel Fernandes hinter dem Mikro, der mir nach wie vor erheblich besser gefällt als sein Vorgänger Tobias Althammer. Musikalisch führt man die Linie des starken Vorgängers „X To The Power Of Ten“ (2008) konsequent fort. Es wird technisch versierter Power Metal amerikanischer Prägung geboten, der mit leicht progressivem Einschlag daherkommt, bei dem die Keyboards zwar hörbar, aber eher zurückhaltend zum Einsatz kommen und der auf ein hohes Maß an Abwechslung setzt. Von schnellen, harten Riffs über harte, groovige Passagen bis hin zu getragenen balladesken Elementen wird alles gekonnt und wie aus einem Guss in Szene gesetzt. Auch bei längeren Songs kommt keinerlei Langeweile auf, was nicht zuletzt an der bereits erwähnten Gesangsleistung liegt. Herr Fernandes singt kraftvoll, variabel und hält mit einem tollen Gespür für eingängige Melodien die Songs zusammen. In den stärksten Momenten können LANFEAR es sogar mit den alten QUEENSRYCHE aufnehmen. Eine Perle wie das knackige „The Reverend“ würden Geoff Tate und Konsorten heute wahrscheinlich gar nicht auf die Reihe bekommen, selbst wenn sie es wollten. Trotz dieser Referenz klingt die Band aber im Wesentlichen nach sich selbst, was als besonderes Lob zu verstehen ist.
Zwar zünden nicht alle Beiträge im gleichen Maß, aber an Hits wie dem bereits erwähnten „The Reverend“, „Colours Of Chaos“, „I, Robo Sapiens“, „Spectrophia“ oder dem Titelstück wird sich die Genre-Konkurrenz in diesem Jahr messen lassen müssen. Da es auch am Sound – der vielleicht einen Tick zu steril klingt - und der Verpackung wenig zu mäkeln gibt, kann man “This Harmonic Consonance” als klaren Kandidaten für die Top-Jahres-End-Listen einsortieren.
FAZIT: Nicht nur national haben LANFEAR mit ihrem neuen Album ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt und es wäre sehr schade, wenn dies weitgehend unbemerkt passiert.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.03.2012
Kai Schindelar
Nuno Miguel Fernandes
Markus Ullrich
Richie Seibel
Jürgen Schrank
Pure Steel Records
49:38
24.02.2012