Dieser Einstand wurde von Lawrence Mackrory (erster DARKANE- und ANDROMEDA-Sänger) produziert, nistet sich aber nicht in der Prog- oder Extrem-Nische ein. NALE spielen Rock mit kantigen Grooves und wenig Mehrwert, auch weil die Kompositionen teils unfertig anmuten.
Frontmann Mathias hat eine leidlich markante Stimme zwischen Phil Anselmo und Jaz Coleman, doch die griffigen Kompositionen tragen sie relativ gut, zumal er hörbar viel auf dem Herzen hat, auch wenn seine Wut – diese stellt die vorherrschende Emotion auf dem Kurzspieler dar – nicht immer aufrichtig anmutet. Der speedige Opener „Basher“, das ähnlich gelagerte „Burning“ (geht in Richtung BLUE GILLESPIE, falls die jemand kennt) sowie „Rise“ mit seinem richtig geilen Riff und PRONG-igen Refrain ragen klar heraus, während sich „New World Order“, „Why Am I?“ oder das ideenlose „The Fun In Funeral“ klar austauschen lassen.
„Catch 27“ wirkt als stumpfer Hardcore in diesem zwar aufs Notwendige beschränkten, aber in seinem Minimalismus bestechenden Album genauso fehl am Platz wie das reine Schweinerock-Stück „The End Of This“. Luft nach oben? Aber hallo.
FAZIT: NALE haben mit „Ghost Road Blues“ kein Bombenalbum eingereicht und klingen mitunter noch ein wenig gesichtslos (was auch das Cover unterstreicht), doch gut die Hälfte ihrer Songs erreicht hypothetisch knapp HELMET-B-Seiten-Niveau, wobei man hinsichtlich dieses Vergleichs einen Schreihals am Mikro erwarten sollte.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.11.2012
Johan Risberg
Mathias Blom
Tomas Åkvik
Anders Ljung
Lovemore / Bad Taste
29:00
30.11.2012