„Evil E“ Dust, Sänger und Gitarrist der US-Hardrocker NATIONAL DUST, ist für einen Redneck philosophisch recht weit gekommen. Hat er doch für sich festgestellt, dass der einzige Sinn unserer profanen Existenz die Arterhaltung und ein klein wenig Spaß ist. Entsprechend singt er über die wichtigen Dinge im Leben: Frauen, Girls, Weiber, Chicks, seine Winchester und den Allradantrieb seiner Karre.
Ist man bereit, sich in diese nachdenklich stimmenden Höhen des amerikanischen wüsten Wüstenlebens zu begeben, entpuppt sich das schlicht „III“ betitelte (ja genau) dritte Album seiner Truppe als grundsolide hardrockende Kost zwischen Southern Rock und ein klein wenig Rhythm And Blues. Hierbei gibt man sich erdigen Stampfern ebenso hin wie von stoischen Basslinien unterlegten ruhigen Songs, die gelegentlich an AC/DC zu deren Frühphase erinnern, einschließlich Bon-Scott-Intonation und singenden Gibson-Gitarren. Bei den überlieferten mehrstündigen Gigs der Band, die sich aus eigenen Werken und Rock-Klassikern zusammensetzen, nehme ich NATIONAL DUST unumwunden ab, dass sie schon jede Menge Staub gefressen und Whiskey vernichtet haben. Und das merkt man den Songs der vier Freaks an. Einfach, eingängig und gut abgehangen wirkt das komplette Album, das nur ein Ziel hat: Bierbäuchige, langhaarige Vollbartträger neben ihren Maschinen stehend zustimmend mitwippen zu lassen. Und das sollten NATIONAL DUST locker hinkriegen.
FAZIT: NATIONAL DUST sind sicher schwer arbeitende Hard-Rocker, die kein Biker-Treffen ausgelassen haben. Diese Authentizität und das trockene und effektive Zusammenspiel des Quartetts machen „III“ zu einem großen Spaß für alle, die auf simplen bluesigen Southern Rock stehen. Erbsensuppe kann eben auch ganz lecker sein.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.04.2012
Rob Farr
Eric „Evil E" Dust
Steve Burchell, Eric „Evil E" Dust
Dave DuCey
Rock Royalty Records / Just For kicks
43:51
27.04.2012