Dass NEXUS INFERIS ihren Future Extreme Metal praktisch als noch nie dagewesen anpreisen, ist nicht gerade frei von unfreiwilliger Komik, denn einen häufig ähnlichen Stil fabrizierten vor rund sechs Jahren schon die Österreicher TRISTWOOD auf „The Delphic Doctrine“, und auch von ihren Landsmännern ANAAL NATHRAKH sind die Briten nicht allzu weit entfernt. Da helfen auch Kostüme, frisch aus dem Jahr 6666 ins Jetzt tempoportiert, nicht viel.
Das Trio legt neben deutlicheren Tendenzen zu Höchstgeschwindigkeits-Death- und Black Metal lediglich etwas mehr Wert auf Synthie-Sounds, Samples und künstlich klingendes Schlagzeug, doch das macht das Gespann nicht sonderbarer und futuristischer, als es sich gerne zu sein wünschen würde. Ist das jetzt etwas Negatives, wenn man es auf die Qualität der Musik auf „A Vision Of The Final Earth“ bezieht? Mitnichten, denn fairerweise muss man konstatieren, dass das Album dennoch ein erstklassiges Knüppelalbum mit geschickt gebauten Spannungsbögen jenseits verrosteter Standardstrukturen ist, das locker mit den Werken genannter Künstler mithalten kann und in keiner Wettkampfdisziplin auch nur ansatzweise Defizite aufweist. Und das bereits mit einem Debüt.
FAZIT: Mit dem 10-Track-Fiesling nimmt das Threepiece den Hörer mit auf einen turbulenten Trip durch das hochtechnische Übermorgen, und zwar in Überschallgeschwindigkeit. Anschnallen und Kotztüten bereithalten!
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.01.2012
Veracity
O. S. Entity
Lyn
O. S. Entity (Synth, Sounddesign, Voice Of The Final Earth)
NoiseArt Records
40:56
27.01.2012