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Pagan Altar: Judgement Of The Dead

Stil: Okkultrock

Cover: Pagan Altar: Judgement Of The Dead

Nach dem Release der EP „The Time Lord“ folgt mit „Judgement Of The Dead“ nun die nächste Entrümpelungsaktion im Keller von PAGAN ALTAR. Wie schon auf „The Time Lord“ gibt es erneut zahlreiche Perlen des 70er/80er-Jahre-Okkultrock. Und wie schon im Review zum Vorgänger bemerkt, gilt auch für diese rund 40 Minuten: Die Musik ist vor allen Dingen eines - eine schallende Ohrfeige für alle Möchtegern-Okkult-Rockbands, die in den letzten Jahren aus Mamis warmen Wohnzimmer in die Öffentlichkeit gekrochen sind und vorgaben, sich der dunklen Seite der musikalischen Macht zugewandt zu haben.

Wie es nämlich schon vor gut 30 Jahren ging, beweisen Songs wie der zählfließende Titeltrack mit seinen überdeutlichen BLACK-SABBATH-Referenzen oder das melodiöse „In The Wake Of Armadeus“. Alles klingt natürlich irgendwie angestaubt (die Songs haben ja nun allesamt einige Jahrzehnte auf dem Buckel). Aber es klingt auch warm, authentisch, eben so, wie Platten klangen, als Bands sie noch live im Studio aufgenommen haben. Weniger Overdubs, mehr Feeling. Nein, das soll jetzt hier keine Grundsatzpredigt werden, aber letztlich klingt „Judgement Of The Dead“ mit seinem 70er-Jahre-Sound (der allerdings zugegebenermaßen noch ein wenig rumpeliger als auf „The Time Lord“ klingt) allemal besser als die x-te gesichtslose Plastikproduktion von (an dieser Stelle bitte den Lieblings-Hass-Pro-Tools-Produzentennamen einsetzen).

Kritik kann man allenfalls dahingehend äußern, als dass mit „Judgement Of The Dead“, „The Black Mass“ und „Reincarnation“ drei Songs schon auf der kürzlich erschienenen „The Time Lord“-EP enthalten waren, es mit „Pagan Altar“, „In The Wake of Armadeus“ und „Night Rider“ nur drei wirklich „neue“ Songs gibt; „Dance Of The Banshee“ ist nicht mehr als ein akustisches Zwischenspiel. Eine zusammenfassende Veröffentlichung wäre vielleicht die fairere Variante gewesen. Und wenn schon PAGAN ALTAR sich derart wiederholen, dann darf das der Rezensent wohl auch: „Perfekter Heavy Rock der späten Siebziger, intensiv, düster, doomig, kauzig. Einfach fantastisch“ – das galt für „The Time Lord“, das gilt auch für „Judgement Of The Dead“.

FAZIT: Ja, ein neues Album ist immer noch angekündigt. Es wird auch Zeit, damit die Band endlich auch einmal den Blick in die Zukunft werfen kann. Und wenn man die Qualität der Songs in das Hier und Jetzt transportieren kann, dann steht einem weiteren Meisterwerk nichts im Wege. Bis dahin kann man sich die Zeit vertreiben mit einem der beiden jüngsten Re-Releases. Wobei den meisten wohl eine der beiden CDs reichen dürfte.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.10.2012

Tracklist

  1. Pagan Altar
  2. In The Wake of Armadeus
  3. Judgement Of The Dead
  4. The Black Mass
  5. Night Rider
  6. Dance Of The Banshee
  7. Reincarnation

Besetzung

  • Bass

    Trevor Portch

  • Gesang

    Terry Jones

  • Gitarre

    Alan Jones

  • Schlagzeug

    John Mizrahi

Sonstiges

  • Label

    Cruz Del Sur

  • Spieldauer

    40:41

  • Erscheinungsdatum

    28.09.2012

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