Mal was Neues: Den Terminus Supergroup meiden alle, doch PALACE IN THUNDERLAND bezeichnen sich (wohl Augenzwinkernd) so, indem sie auf Andy Bereskys Mitgliedschaft bei BLACK PYRAMID verweisen. Während die anderen Musiker weniger bekannten Combos angehörten, war zumindest Matt Netto schon auf diesen Seiten vertreten, nämlich mit BLUE ASIDE.
Die drei aktuellen Songs der aus Springfield stammenden Gruppe wurden nach fünfjähriger Pause ausbaldowert und orientieren sich an den frühen BLACK SABBATH, was die nasalen Vocals zwangsläufig bedingen, und handfestem Space Rock, so es um Texte und Atmosphäre geht. Rhythmisch ist Schmalhans Küchenmeister, denn PALACE IN THUNDERLAND fokussieren Melodien, gerne auch gedoppelt und verdreifacht wie in der ausgedehnten Bridge des Openers. „Awakened Dream“ kehrt eine melancholische Note hervor und gefällt vor schleppendem Hintergrund mit mäandernden Leads, wohingegen das große Hook fehlt.
„The Distant Shore“ indes klingt unverhofft nach Shoegaze mit stoischem HAWKWIND-Beat und traditionellen Metal-Gitarren, womit PALACE IN THUNDERLAND hoffentlich auf zukünftige Taten verweisen, denn die Verschränkung von Proto-Doom beziehungsweise Stoner Rock mit Indie-Hauch steht ihnen hervorragend.
FAZIT: Im Dreieck Weltraum, Fuzz und Classic Rock siedelt dieses Songtrio an, dessen Urheber PALACE IN THUNDERLAND angesichts der bewusst unauffälligen Inszenierung mit ihrem Einstandsalbum entweder dick überraschen oder im Durchschnittsbrei untergehen werden. Die originellen Ansätze und das Ozzy-Organ (geht eigentlich immer) deuten auf ersteres hin.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.12.2012
Adam Abrams
Andy Beresky, Monte Newman
Andy Beresky, Monte Newman
Adam Abrams
Matt Netto
Reverse Feed Records
16:49
07.12.2012