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Pan & Me: Paal

Stil: Electro/Experimental/Ambient

Cover: Pan & Me: Paal

Christophe Mevel, „hauptberuflich“ Teil des DALE COOPER QUARTET, tobt sich auf „Paal“, dem Debütalbum unter dem Solo-Banner PAN & ME, in sehr experimenteller Manier aus, wobei die beiden dicksten Stützpfeiler die Elektronik und Soundscapes sind, gefolgt vom Klavier, das mal melodisch („Unalaska“), aber gerne auch mal disharmonisch („The Everlasting Fog“) seinen vollen, dunklen Klang als Teppich ausbreitet. Ebenso findet man in dem von zahlreichen Natursamples durchsetzten Dickicht Streicherparts, die wie auch die Tastentöne entweder kratzig gegen den Strich gebürstet sind („Bush Leaf Dreaming“) oder einlullend und einmummelnd wie eine Decke die Seele erwärmen („35° 18‘ N 167° 52‘ W“).

Mevel löst sich bei diesem Projekt fast vollständig von Songstrukturen – da sind „Unalaska“ und das eben genannte Ambient-Drone-TripHop-Stück mit den Koordinaten, die einen Punkt mitten im Nordpazifik, zwischen den USA und Japan auf der Höhe von Tokio und Las Vegas bestimmen, beinahe poppige Ausnahmen, aber selbst das dunkelklassische „The Clearing“ bleibt trotz Wohlklang eine Art musikalische Untermalung eines Ereignisses, eine Momentaufnahme einer Idee, der Verlauf eines Abschnitts im perpetuum mobile der Evolution.

FAZIT: „Paal“ zählt zu den interessanteren Auswürfen der cineastisch-experimentellen Tonkunst, die oftmals von viel zu vielen sinnfreien „lass ma‘ laufen“-Releases ihres Sinnes beraubt wird und irgendwelchen Humbug angedichtet bekommt.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.02.2012

Tracklist

  1. The Lighthouse At Two Lights
  2. Unalaska
  3. The Everlasting Fog
  4. Bush Leaf Dreaming
  5. 35° 18‘ N 167° 52‘ W
  6. The Clearing

Besetzung

  • Sonstiges

    Christophe Mevel (alles)

Sonstiges

  • Label

    Denovail Records

  • Spieldauer

    35:41

  • Erscheinungsdatum

    24.02.2012

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