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Profanatica: Sickened By Holy Host

Stil: Black Metal

Cover: Profanatica: Sickened By Holy Host

Eieiei, erstmal wieder einkriegen. Ich habe gerade irgendwo im Netz ein Interview mit PROFANATICA gelesen, ging natürlich um Geschlechtsteile, sexuelle Vorlieben, gefakte Videos und natürlich um die komplett untrve norwegische Black-Metal-Szene. Ich glaube „bekloppt“ trifft es hier am besten, genauso bekloppt, wie diese Veröffentlichung hier zusammengestellt ist. Ich versuche sie mal zu erklären:

1. Es gibt eine Doppel-12“. Diese enthält je 5 neue Songs und 2 neu aufgenommene „Klassiker“ der Band, die die EP eröffnen und aus dem Jahre 1992 stammen. Beide Songs hätten auf der ersten LP erscheinen sollen, die aber nie veröffentlicht wurde. Macht also die erste 12“. Auf der zweiten Schallplatte dann dieselben Songs nochmal in anderer Besetzung. Aha.
2. Es gibt eine CD-Version. Die enthält neben der doppelten 12“ noch die „Grand Master Sessions“, eine 2008er Live-Session im Studio mit einigen „Hits“ PROFANATICAs und einem 5 Song-Medley. Alles zusammen auf bzw. in einer 3x8“ Holzbox erschienen und natürlich längst vergriffen.

Alles klar? Musikalisch ist das Ergebnis gar nicht so katastrophal, wie man vermuten könnte. Gerade die neu aufgenommenen Songs sind recht gerade gespielt und klingen für Black-Metal-Verhältnisse schon beinahe untrve sauber. Glanztaten finden sich hier nicht, simpler Vor-Schul-Black-Metal mit gelegentlichen Death-Metal-Riffs in der Gitarre, heiseres Krächzen und provokante Texte. Wenn man sich davon provozieren lässt, selbst Schuld, Ziel erreicht. Beide Varianten der Songs nehmen sich nicht allzuviel, bei den 2. Aufnahmen der Songs gibt es aber einen deutlich präsenteren Bass zu hören.

Die CD enthält wie erwähnt noch die „Grand Master Session“, die in kompletter Bandbesetzung in gutem Sound eingespielt wurde und mehr Abwechslung innerhalb der einzelnen Songs zu bieten hat. Als vollständige Band haben PROFANATICA deutlich mehr Durchschlagskraft und eine noch größere Death-Metal-Kante. Nach ein paar Songs fragt man sich aber unwillkürlich, ob der Song nicht gerade schon gelaufen ist? Oder war es der davor oder der vom Anfang? Mir scheinen PROFANATICA eine dieser Bands zu sein, die es geschafft haben, das „kultig“-Abzeichen zu erwerben, wobei kultig ja nicht unbedingt einen hohen musikalischen Qualitätsstandard beinhaltet, sondern das Gesamtpaket beschreibt.

FAZIT: Wer auf Rumpeldibumpel-Black-Metal kann, für den sind PROFANATICA ein gefundenes Fressen. Wirklich schlecht ist die Band sicher nicht und zum Provozieren von Kirchengängern und Eltern/Großeltern bestens geeignet. Das war es aber auch schon.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.04.2012

Tracklist

  1. As Tears Of Blood Stain The Altar Of Christ
  2. Jehovah Fading
  3. Holy Trinity Done
  4. Sickened By Holy Host
  5. God Blessed Them
  6. Your Crucifixion Your Death
  7. Adorn His Crown With Maggots
  8. Intro (Wisdom)
  9. As Tears Of Blood Stain The Altar Of Christ
  10. Jehovah Fading
  11. Sickened By Holy Host
  12. Your Crucifixion Your Death
  13. God Blessed Them
  14. Holy Trinity Done
  15. Intro
  16. Medley (Spilling Holy Blood/I Arose/Final Hour Of Christ/Heavenly Father/Scourging And Crowning)
  17. Crucifixion Wounds
  18. Conceived With Sin
  19. Once Removed Savior
  20. Of Holy Sacrament And Semen
  21. Master Of Man Absolute
  22. Unto Us He Is Born
  23. Mocked Scourged And Spit Upon
  24. Weeping In Heaven

Besetzung

  • Bass

    John Gelso (1-14), Alex Cox (15-24)

  • Gesang

    Paul Ledney

  • Gitarre

    His Emissary (1-7), John Gelso (8-24)

  • Schlagzeug

    Paul Ledney(1-14), Black Jones (15-24)

Sonstiges

  • Label

    Hells Headbangers Records

  • Spieldauer

    77:09

  • Erscheinungsdatum

    10.04.2012

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