Lord Worm, der mal bei CRYPTOPSY grunzte, ist das bekannteste Mitglied dieser Deppentruppe aus Montréal. RAGE NUCLÉAIRE gehen zehnmal nach dem gleichen Prinzip vor: unnatürliches Doublebass-Schlagzeug, Einton-Schraddeln mit darübergelegtem Keyboard-Teppich, wozu der Frontmann sprichwörtlich kotzt, denn seine verzerrte Stimme lässt Zweifel daran aufkommen, dass er tatsächlich Texte darbietet.
„Hunt With Murderwords“ birgt Keimzellen einer skandinavisch klingenden Melodie, ist aber zu lang geraten, was auch für das ähnlich gelagerte „Fields Of The Crucified“ gilt, einen Spott auf ambitionierte Songwriter und Texter, hält man sich die stümperhafte Schlichtheit des Songs vor Augen. Auch anderswo herrscht tote Hose; „The Gift Of The Furnace“ widert mit gesampelter Hitler-Rede an, und der Titel „Endziel“ spricht für sich selbst. Sich mit EMPEROR, frühen IMMORTAL und den wiedervereinigten MYSTICUM zu vergleichen, grenzt im Zusammenhang mit RAGE NUCLÉAIRE an Hohn, denn wo kein Spirit und keine Einfälle, da kein musikalisches Niveau.
Hören und sich Gedanken über Sozialhygiene machen (muss ich mich mit solchem Schund vergiften?) – oder als bestialisch, kriegerisch und darob ganz toll authentisch verklären. Schließlich klingen die Harmonien von '30 Seconds In The Killhouse' angemessen wehmütig, nicht wahr?
FAZIT: Bleibt bei STRAPPING YOUNG LAD ODER ANAAL NATHRAKH, denn das hier ist großer, hässlicher Käse.
Punkte: 3/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.10.2012
Alvater
Lord Worm
Dark Rage
Alvater
Fredrik
Season Of Mist / Underground Activists
50:38
19.10.2012