Zurück

Reviews

Revenge: Scum Collapse Eradication

Stil: War Black/Death Metal

Cover: Revenge: Scum Collapse Eradication

Schaut man sich so im Webzinedschungel um, darf man feststellen, dass es wohl eine Coolnessübung oder ein Volkssport zu sein scheint, die Werke dieses kanadischen Duos mit Niedrigstpunktzahlen zu bewerten und sich über den Dilettantismus der Band zu echauffieren oder lustig zu machen. Offensichtlich möchte da der eine den anderen mit seinem eigenen Verriss überbieten.

Sooo schlimm und end-übel ist zumindest der aktuelle, vierte Full-Length-Hassbrocken dieses auch bei BLOOD REVOLT aktiven Doppels nicht, denn gerade in puncto Zusammenspiel sind REVENGE so tight wie eine Mauspoperze. Die sehr rohe Produktion der acht Songs hat durchaus extrem hohen Rumpelfaktor, und auch das, was da aus dem Sechs- und dem Viersaiter donnert, ist nicht gerade fortgeschrittene Schule. Einfach gestrickte, brummende Riffs sind hier die Hauptzutat, und das Schlagzeug blastet einen Großteil der Spielzeit in einem Affenzahn durch die Gegend, und wenn das Tempo denn doch mal gedrosselt wird, stampft und doomt es dunkelschwarz. Die völlig beknackten Zufallsgenerator-Soli und die übertriebenen Vocals (Giftzwerg vs. heruntergepitchte Klospülung) sind das Einzige, was die Platte ein wenig ins Lächerliche ziehen könnte, aber selbst das bekommen andere schlimmer hin.

Zwar wird das REVENGE-Schaffen gerade von Fans gerne mit "War Black Metal" etikettiert, aber im Grunde könnte der Zweier auch als verkappte Grindcorecombo durchgehen, denn Bollersound, manisches Gekotze und basslastiges Saitenschrubben findet man in jenem Genre in ähnlicher Form. Was die Wertung letztendlich gravierend nach unten zieht ist das sehr vorhersehbare, langweilige, eintönige Songwriting.

FAZIT: DEAD INFECTION meets HELLHAMMER meets krachigste VENOM meets HAEMORRHAGE gefällig? Bitte schön.

P.S. Der erste Song dieses Albums beginnt erst nach einer Minute und 37 Sekunden. Also bitte nicht vorher verwundert den Lautstärkeregler hochreißen und erschrecken, wenn es dann auf einmal doch lospoltert. Was sind das aber auch für Lausbuben!

Punkte: 5/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.03.2012

Tracklist

  1. Us And Them (High Power)
  2. Retaliation (Fallout Prayer)
  3. Parasite Gallows (In Line)
  4. Filth Solution (Intolerance)
  5. Banner Degradation (Exile Or Death)
  6. Burden Eradication (Nailed Down)
  7. Pride Ruination (Division Collapse)
  8. Scorned Detractor (Trust No One)

Besetzung

  • Bass

    Vermin

  • Gesang

    James Read

  • Gitarre

    Vermin

  • Schlagzeug

    James Read

Sonstiges

  • Label

    Osmose Productions

  • Spieldauer

    36:51

  • Erscheinungsdatum

    20.02.2012

© Musikreviews.de