Bei den dänischen Melodic Metallern von RIPE steht mit Michael Bastholm Dahl der neue ARTILLERY-Sänger hinterm Mikro. Das hat allerdings mit der Musik von RIPE relativ wenig zu tun, denn während die Alten Herrn von ARTILLERY sich immer noch bemühen, in der Thrash-EM in die Endrunde zu kommen, geht’s bei RIPE deutlich dezenter zu.
Die Musik der Nordlichter klingt stellenweise wie eine heftigere Ausgabe von PINK CREAM 69, wobei hier großer Wert auf intensive Riffs und ein kraftvolles Drumming gelegt wird. Das geht an mancher Stelle zu Lasten der Hooks, denn davon gibt’s hier deutlich zu wenig. Auch gelingt es RIPE zu selten, wirklich herausragende Songs mit einprägsamen Refrains zu schreiben – was durchaus schade ist, denn die Voraussetzungen sind im instrumentalen Bereich eigentlich gut. Das gewisse Etwas, der Funke, der das Gesamtwerk zum Explodieren bringt, der fehlt leider. Daran kann auch der starke Gesang Dahls nichts ändern, der ein wenig klingt wie der viel zu früh verstorbene Andrew „Mac“ McDermott zu seligen SARGANT-FURY-Zeiten.
FAZIT: Fraglos ist es begrüßenswert, wenn im überzuckerten Melodic-Metal-Bereich mal die Gitarren richtig drauflosbraten und alle Zurückhaltung sein lassen. Trotzdem fehlt RIPE noch das eine oder andere Prozent, um zu den ganz Großen des Genres aufzuschließen.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.11.2012
Lars Byskov Madsen
Michael Bastholm Dahl
Jakob Højgård Olsen, Jeppe Høiby
Peter Egtved
Mighty Music/Target
43:04
26.11.2012