Dick eingemummelt auf dem Cover prangend, stimmt die finnische, sehr schnuffige Musikern SANSA auf die nahende Herbstzeit und die nicht mehr allzu ferne Winterzeit ein und liefert mit ihrem Nachfolger zum 2005er Debüt „Vagabond Girl“ gleich den passenden Soundtrack. Doch so sehr manche Songs auch zum Schwelgen in Melancholie in den heimischen vier Wänden animieren, so gibt es auf „Savior“ auch Stücke, die anhand ihrer Beschwingtheit zu einem Spaziergang durch frische, feuchtkalte Luft und umherwirbelndes Laub verleiten.
Ersteres gilt beispielsweise für das schwebende, eröffnende „Waiting For The Sky“, das nachfolgende, meluaeske Akustikgitarrenstück „Black Brick Wall“ oder das extrem triphoppige, mit einer wunderschönen Keyboardfläche und MASSIVE ATTACK-Atmosphäre ausstrahlende „Black & White“, und bestes Beispiel für den Spaziergang sind flotte Nummern wie „Faults In My Armor“, das zwischen Folk, Dance und Pop pulsierende „Rainbow Child“ oder das Singer/Songwriter-Folkstück, das den Titeltrack markiert.
Herzstück ist zweifellos die leicht rauchige, zarte, zuckersüße und dennoch kraftvolle Stimme SANSAs, die bodenständig klingt und sämtlichen Klischees der Marke „Elfe“, „Engel“, „lasziv und sexy“ oder „selbstbewusste Frau von heute“ mühelos ausweicht beziehungsweise gar nicht erst in deren Nähe gelangt.
FAZIT: „Savior“ ist ein herzerwärmendes, erfüllendes Album, bei dem man sich so fühlt, als wäre man selbst der Mensch unter dem flauschigen Kleidungsstück, welches die Protagonistin da trägt.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.09.2012
Sansa
Sansa, Janne Oinas (alle Instrumente)
G Records
33:15
28.09.2012