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Seasons Of The Wolf: Lost In Hell

Stil: US-Metal (Psycho-Hippie-Doom-Metal)

Cover: Seasons Of The Wolf: Lost In Hell

Aufgrund der Stimme von Wes Waddell ist man schnell geneigt, "Lost In Hell" in die Kauz-Metal-Ecke zu stellen. Dabei hat diese auf 333 Stück limitierte Doppel-LP-Neuauflage des 1999 erstmals erschienenen Albums von SEASONS OF THE WOLF deutlich mehr zu bieten.

Klar, die kratzigen Falsett-Vocals des Sängers, die irgendwo zwischen Udo Dirkschneider, Ozzy Osbourne und David Wayne anzusiedeln sind, klingen schon ganz schön strange, aber keinesfalls so extrem, wie sie beispielsweise bei "echten" Kauz-Bands wie CIRITH UNGOL ausfallen. Auch musikalischen gehen die Florida-Boys andere Wege. Grundsätzlich ist die Combo im US-Metal verankert, geht dabei eine Spur düsterer und amosphärischer zu Werke. Spacig wabernde Keyboard-Klänge vermischen sich mit fantastischen Gitarrenharmonien, hin und wieder streut man eine Prise Prog hinein, man scheut sich auch nicht davor, 70er-Jahre-Classic-Rock zu zitieren.

Das klingt zugegebenermaßen nach einem ziemlich kruden Mix, und von krude ist es nicht mehr weit, bis wir wieder bei kauzig angelangt sind, und wenn man unter "kauzig" nicht eine ganz bestimmte musikalische Vorstellung hätte, wäre ein Track wie "Interstellar" prädestiniert dafür, "kauzig" genannt zu werden: Getragener Rhythmus, weltraumaffine Keyboardpassagen, relativ melodischer Gesang, urplötzlich entspanntes Pianogeklimper, Gitarrenharmonien zum Dahinschmelzen und Hoppelhäschendrums - abgefahren! In "Voo Doo Master" meint man dagegen, MERCYFUL-FATE-Einflüsse wahrzunehmen, und das schleppende "Initiation" ist mit seinem eindringlichen Refrain ein kleiner Hit. Das pathetische "One Land One King" beendete die reguläre Version von "Lost In Hell"; die neue Doppel-Vinyl-Version wurde von Pure Steel Records noch um drei Bonus Tracks erweitert.

FAZIT: Die Band kokettiert mit dem Label "Psycho-Hippie-Doom Metal". Das gibt zwar auch nur ungenau wieder, welche Art von Musik SEASONS OF THE WOLF eigentlich machen, ist aber immerhin etwas genauer als Kauz Metal oder US-Metal. Oder, anders gesagt: Purer Underground-Stoff mit geilen Melodien und einem ungewöhnlichen Sänger. Lohnt sich!

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.02.2012

Tracklist

  1. Lost In Hell
  2. Abandoned City
  3. SOS
  4. Communion
  5. Interstellar
  6. Witchfinder
  7. Voo Doo Master
  8. A Face In The Mist
  9. Initation
  10. Vengeance
  11. One Land One King
  12. Land Of The Dead (Live) (Bonus Track)
  13. Nostradamus 1999 (Bonus Track)
  14. Bloodlust (Bonus Track)

Besetzung

  • Bass

    Bill Bois

  • Gesang

    Wes Edward Waddell

  • Gitarre

    Barry "Skully" Waddell

  • Keys

    Dennis "Dr. Samurai" Ristow

  • Schlagzeug

    Mark Empire

Sonstiges

  • Label

    Pure Steel Records

  • Spieldauer

    73:02

  • Erscheinungsdatum

    27.01.2012

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