SEBEL könnte man so ein wenig als Indie-Version vom frühen WESTERNHAGEN, gekreuzt mit etwas SPORTFREUNDE STILLER- und JENSON-Flair, brandmarken, denn grundsätzlich wird auf dieser EP schlicht und lässig gerockt, klassisch mit halb angezerrter Gitarre, simplen Beats, Hammond- und Moog-Orgel und SEBELs Gesangsstil, der mal jugendlich-unbeschwert, dann wieder rotzig und verwegen die Membrane vibrieren lässt.
Die Songs strahlen eine angenehme, sympathische Coolness aus, und auch die cleveren Texte heben sich vom "Reim dich oder stirb!"- und Pseudointellektuellen-Allerlei ab, aber letztendlich werden auf dem Viertracker mit eingebautem (lustigem) Unplugged-Appendix kaum neue Impulse ausgesendet. Ist aber nicht schlimm, denn Herr Sebel und seine Mitmusiker haben einfach nur Spaß an ihrem Tun. Und das ist doch das Wichtigste.
FAZIT: Deutschrock ohne Schnauzbart, ohne Hornbrille, ohne Wollpulli und ohne Stock im Hinterausgang, der Klischees gleichzeitig umschifft und augenzwinkernd bedient.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.05.2012
Sebel, Marcel Sander
Sebel
Sebel
Sebel
Sebel (Hammond M3, Percussion), Claus Grabke (Moog), Marcel Sander, Claus Grabke, Kerstin Belz, Svenja Hartung (Backing Vocals)
BMG
18:06
25.05.2012