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Taproot: Episodes

Stil: Nu Metal/Alternative

Cover: Taproot: Episodes

Auch an TAPROOT ist das Erwachsenwerden nicht vorüber gegangen, denn von den einst deutlicher vorhandenen jugendlichen und ungestümen Nu-Metal-Sounds der Anfangszeit hat man sich auf dem sechsten Album um einiges weg- und dafür umso klarer zu alternativ rockenden Sounds hinbewegt.

Mehr ALICE IN CHAINS, FINGER ELEVEN,melodische DEFTONES und Co., dafür weniger Baseballkappen und Dreadlocks sozusagen, und das alles in kompositorisch recht geordneten Bahnen. Oder etwa wie MINDSET, die ja auch hüpfig angefangen hatten und später immer rockiger und melodischer wurden. Das dürfte so manchem Altfan der Amerikaner fast schon ein wenig zu viel Mainstream sein, doch nüchtern betrachtet haben sich TAPROOT lediglich für extrem songlastige Strukturen entschieden. Diese allerdings sind nach wie vor komplexer und mit viel mehr unkonventionellen Ingredienzien gespickt als das, was tatsächlich Mainstream ist, vor allem aber auch von A bis Z durchdacht.

Gut, manchmal wäre etwas mehr Drive wünschenswert gewesen, doch vielleicht ist diese diesbezügliche Zurückhaltung auch ein Teil des Gesamtkonzeptes des Albums. Denn einerseits kann man diese Latenz zur Unruhe als „Wann geht's denn nun endlich los?“ interpretieren, andererseits macht diese Steigerung mit meist ausbleibender Eruption gerade die Spannung aus. Spekulieren wir doch einfach mal darauf, dass Letzteres auch die Intention TAPROOTs war.

FAZIT: Sicherlich wird „Episodes“ kaum einen Höhepunkt in der Diskographie dieses seit 15 Jahren existierenden Gespanns darstellen, aber selbst das minderqualitativste Werk der Band war, gemessen an dem, was so auf den Markt geworfen wird, über der Durchschnittsmarkierung anzusiedeln.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.04.2012

Tracklist

  1. Good Morning
  2. No Surrender
  3. Lost Boy
  4. Memorial Park
  5. The Everlasting
  6. Around The Bend
  7. A Kiss From The Sky
  8. Strange & Fascinating
  9. A Golden Grey
  10. We Don´t Belong Here

Besetzung

  • Bass

    Philip Lipscomb

  • Gesang

    Stephen Richards

  • Gitarre

    Stephen Richards, Mike DeWolf

  • Schlagzeug

    Nick Fredell, Jarrod Montague

Sonstiges

  • Label

    Victory Records

  • Spieldauer

    41:59

  • Erscheinungsdatum

    28.02.2012

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