Zurück

Reviews

Tequila And The Sunrise Gang: Intoaction

Stil: Pop Ska Punk

Cover: Tequila And The Sunrise Gang: Intoaction

TEQUILA AND THE SUNRISE GANG sind tatsächlich so viele, wie der Bandname vermuten lässt. Zu neunt wird seit zehn Jahren vor allem der Norden der Republik beackert, mit ihrem ersten Album hoffen die Kieler auch im Rest Deutschlands auf den großen Durchbruch.

Mit dem Stil an sich kann dabei nicht viel schief gehen. Ein Mix aus Punkrock, Ska und einer flexiblen Bläsersection kommt auf so gut wie jeder Fete gut und birgt ein großes Hitpotenzial. Wo die Jungs allerdings den Punkrock versteckt haben, bleibt ihr Geheimnis. Wer bei Punk nämlich an wüst im Vordergrund pogende Gitarren denkt, geht bei „Intoaction“ leer aus. Der Eröffnungsdoppelpack lässt zwar noch punkige Songstrukturen erkennen, wirklich angriffslustig zeigen sich aber nur Sänger und Schlagzeuger. Ansonsten stehen die Gitarren nur in der letzten Reihe und agieren ohne Rotz.

Auch mit dem Ska in seiner landläufigen Form ist es bei TEQUILA AND THE SUNRISE GANG nicht so weit her. Oft bewegen sich die Songs von Grove und Tempo her eher im Reaggaebereich, dazu mischt sich dieser Unterhaltungsbandsound, den man stilistisch schwer einordnen kann: bluesig, soulig, funkig, gern mit mehrstimmigem Gesang und immer sonnig und entspannt. Mit anderen Worten: Jason Mraz mit Hummeln im Hintern, mehr aber auch nicht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Truppe live ein großes Hallo mit diesem Sound erzeugt, ohne Oma Hansens Ohren dabei zu sehr zu strapazieren. Das ist sicher auch wichtig, wenn man wie TEQUILA AND THE SUNRISE GANG viel soziales Engagement zeigt. Der bloße Höreindruck ist aber zu lasch.

Musikalisch ist „Intoaction“ ansonsten gut gelungen. Die Songs gehen flott ins Ohr und sind immer wieder mit abwechslungsreichen Zwischenteilen garniert. Mal ist es ein Rhodes, mal eine Orgel, mal wird die Ukulele ausgepackt. Textlich geht es erwartungsgemäß nicht hochintellektuell zu, richtig eintöniges wie „It feels like lalala“ ist aber nicht allzu häufig zu finden.

Die wirklich hitverdächtigen Anspieltipps sind im letzten Drittel des Albums versteckt: „No Capes For Free“ besitzt auch auf Platte die lang ersehnte Energie, in „Moon Of Kansas City“ wenden sich die Bläser gen Osteuropa, bevor der Rest der Truppe in Moll Richtung DONOTS marschiert.

FAZIT: Die jahrelange Konzerterfahrung ist TEQULA AND THE SUNRISE GANG anzuhören. Dennoch erscheint „Intoaction“ nur als braves Abbild einer talentierten Partyband mit einer poppigen Ska-Punk-Note.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.11.2012

Tracklist

  1. Intoaction
  2. On
  3. Fables
  4. Agravic & Blind
  5. Home From Home
  6. Sound Capital
  7. Still More To Come
  8. One Day As A Lion
  9. Lullaby in A-Minor
  10. No Capes For Free
  11. Moon Of Kansas City
  12. The Best

Besetzung

  • Bass

    Sebastian

  • Gesang

    Rene

  • Gitarre

    Malte, Oliver

  • Schlagzeug

    Tobias

  • Sonstiges

    Michael, Henrik, Broder, Felix

Sonstiges

  • Label

    Uncle M

  • Spieldauer

    41:24

  • Erscheinungsdatum

    21.09.2012

© Musikreviews.de