Diese drei Musiker aus … - woher wohl? – haben auch bei unbekannten Gruppen wie Whorehound, Bowel oder Superbuick ihre Hände im Spiel, doch TEXXXAS selbst spielen eine tatsächlich originelle Art von Sludge, die Inspiration aus unterschiedlichen angrenzenden Feldern geltend macht.
Zunächst einmal sind die Songs der Gruppe insofern progressiv, als man auf etablierte Strukturen pfeift. Der Opener „Crackhead Dave“ besitzt zwar ein Kernriff, wirkt aber eher wie Geschichtenerzählen, da die Komposition Wandlungen durchläuft, ohne ihren schroffen Charakter einzubüßen. Frontmann Dave hat eine herb kratzige Stimme, aber auch ein Händchen für zielgenau gesetzte Dissonanzen und harmonische Riffs andererseits. „Wash Of Death“ kehrt eine Noise-Seite der Musiker hervor, die ín weniger kompakten Strukturen mündet und somit eher MELVINS als HELMET zum Vergleich antanzen lässt. Die mittige Instrumentalpassage fällt rhythmisch wie melodisch virtuos aus und lässt wie das ungleich hektischere „Messenger Of The Gods“ an die verblichenen THE MASS denken.
Dessen Ende fällt höchst dramatisch aus, wo das letzte und kürzeste Stück „American Werewolf In Montrose“ von allen vier besonders überschaubar ist. Der Bass legt hier das Fundament, während Ellington fiedelt, was das Zeug hält, bevor er einen einzigen Ton ins Mikro kottert. Dann wird das Stück zum heimtückischen Schleifer, der immer noch unberechenbar nach links wie rechts ausschert und die EP auch textlich auf einer manischen Note ausklingen lässt.
FAZIT: TEXXXAS sind nicht einfach zu konsumieren, doch nach etwas Eingewöhnungszeit erschließt sich ihre wankelmütige Musik als beileibe nicht unbedarft, sondern kühl kalkuliert und mit Herzblut gespielt. Zur leichteren Einordnung seien dem Interessenten Namen wie THE JESUS LIZARD, KARP oder HARVEY MILK gegeben. Checken und froh werden.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.11.2012
Sara Leon
Dave Ellington
Dave Ellington
Cory Jackson
Eigenvertrieb
21:57
12.10.2012