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The Black Explosion: Servitors Of The Outer Gods

Stil: Rock

Cover: The Black Explosion: Servitors Of The Outer Gods

Ex-DOLLHOUSE-Frontmann Chris Winter (maßgebliches Album:„Rock & Roll Revival“) knüpft im Trio dort an, wo er mit seiner alten Band aufgehört hat: THE BLACK EXPLOSION spielen irgendwo zwischen Proto-Punk wie MC 5 und THE STOOGES sowie urwüchsigem Hardrock der Marke BLUE CHEER ihr eigenes Ding – und das ist keine Floskel.

Der Gesang des Frontmanns ist gleich ein Erkennungsmerkmal; Winter klingt wie ein angeschossener Robert Plant („Hold On To Me“, Jack White würde dafür bestimmt töten) und veredelt die an sich simplen Stücke mal mit Flanger-Gitarren („Out Of Control“), dann mit dezenten Orgel-Sounds („It's Alright Now“) und generell krachenden Arrangements, die er größtenteils selbst als Produzent eingefangen hat, herrlich dreckig übrigens. Wo einiges („Wake Up“) nach unfertigem Rumpfmaterial klingt und dennoch gefällt, ist etwa der prähistorische Heavy Psych von „Sun Eater“ (mitreißende Gesangsmelodien) penibel komponiert worden. „Show Me“ hingegen atmet Garagen Blues, den Jon Spencer heuer nicht mehr so packend hinbekommt.

Nach dem Finale „Whumps!“ ist man trotz knapper Spielzeit geplättet vom Herzblut, dass einerseits der Sänger fließen lässt, andererseits aber ohne den großen Swing seiner Hintermänner zu schnell gerinnen würde. So eng das Feld abgesteckt ist, so viel machen THE BLACK EXPLOSION daraus: „Servitors Of The Outer Gods“ klingt wie keine andere Platte aus Skandinavien, jeder Song verfügt über einen eigenen Charakter, und in solcher Qualität hat man lange nichts mehr aus diesem Bereich gehört, sei es von THE BLACK WEATHER (das Schwarz gehört anscheinend zum guten Ton) oder den zahllosen Untergrund-Krachschlägern, die mit Dilettantismus zu mogeln suchen.

FAZIT: Hier scheppert, brummt und gluckst es, ohne dass man den Eindruck gewinnt, THE BLACK EXPLOSION spielten irgendwelche Retro-Mucke. Hinter dem Fifties-B-Movie-Horror-Cover steckt ein intensiver Rückgriff auf alte Tugenden von neuzeitlicher Brisanz. Stichworte Iggy, NEW YORK DOLLS, DEAD BOYS und dergleichen …

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.10.2012

Tracklist

  1. Two Hours Later
  2. Out Of Control
  3. Wake Up
  4. Sun Eater
  5. Hold On Me
  6. It's Alright Now
  7. Show Me
  8. Black Fever
  9. Liquid Gold
  10. Whumps!

Besetzung

  • Bass

    Ginger Love

  • Gesang

    Chris Winter

  • Gitarre

    Chris Winter

  • Keys

    Chris Winter

  • Schlagzeug

    Andreas Lindquis

Sonstiges

  • Label

    Metalville

  • Spieldauer

    36:37

  • Erscheinungsdatum

    26.10.2012

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