Der Witz wird nicht besser, wenn man ihn häufiger erzählt: Treffen sich ein paar Schweden und machen auf Seventies. Die Kandidaten diesmal: THE BRIMSTONE DAYS aus Malmö.
Was die Gruppe ein wenig von den GRAVEYARDs dieser Retro-Welt abhebt, ist Håkans Soul-Gesang, der vor allem in „I Need Soul“ (dito), „One-Two-Two“ oder „Same Old Story“ nach einem zahmen Otis Redding, während „Confession“ hingegen derbe nach dem unvermeidlichen Jimi Hendrix klingt. In Sachen Gitarren zeigt man sich zurückhaltend, aber geschmackvoll, zumal der Sound der Produktion für diesen Stil stimmt.
Abgesehen vom schmissigen Chor in „Give Me A Reason“, dem bedächtig balladesken „Helping Hand“, dem knorrigen „Captain Tom“ sowie dem treibenden „Tucson Arizona“ zeigen sich THE BRIMSTONE DAYS nicht sonderlich flexibel, gerade auch was den Rhythmus angeht, auf den sie sich schnell festgelegt haben. Der coole Abschluss „Throw That Stone“ mit FREE-Gedächtnis-Bass („Mr. Big“) und Fistelstimme ragt in dieser Hinsicht heraus; insgesamt ist „On A Monday Too Early To Tell“ aber ein bisschen gesichtslos und kommt ohne Aufruhr aus, ohne verschwitzten Sturm-und-Drang der Jugend. Das an CCR erinnernde „Upon Your Shoulders“ ist in seiner Austauschbarkeit beispielhaft, wenngleich die Gruppe vielleicht besser punkten würde, wäre dieser Sound nicht gerade in aller Munde. Gegen beispielsweise GIN LADY hätten sie aber so oder so keinen Stich.
FAZIT: Retro-Rock für Freunde von HUMBLE PIE, LEAF HOUND und Co., wie es das Label richtig formuliert hat. THE BRIMSTONE DAYS komponieren aber nur leidlich spannend und tun sich nicht gerade durch packendes Songwriting hervor.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.10.2012
Hampus Hallgard
Håkan Lanz, Johannes Malmqvist
Håkan Lanz
Johannes Malmqvist
Transubstans / Record Heaven
49:01
10.08.2012