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Reviews

The Chevin: Borderland

Stil: Pop-Rock des 21. Jahrhunderts mit zu starkem Rückgriff auf die Pop-Historie des vergangenen Jahrhunderts!

Cover: The Chevin: Borderland

Komisch, wie U2 plötzlich klingen?!
Sind die auf'm Pop-Tripp?

Seltsam, dass COLDPLAY endlich wieder zu ihrer alten Stärke gefunden haben!
Hat auch lange gedauert, nach dem letzten Album-Desaster.
Wenn die jetzt noch etwas verspielter statt so permanent rhythmusorientiert rüberkommen würden, wär's ein Hammer!

Menschenskind, gibt’s die SIMPLE MINDS noch?
Und ich dachte, die hätten sich vom Bühnen- und Studio-Alltag zurückgezogen!

Ach so!
Das sind nicht U2, Coldplay oder die Simple Minds – sondern THE CHEVIN aus Otley, irgendwo zwischen York und Leeds. Ein Stückchen wundervoller Natur, direkt zwischen endlosem Moorland, Hügeln und Tälern. Natur, die sich in der Musik niederschlägt – wie ein herrlicher Sonnentag über Hügeln, Tälern und Moorlandschaften. Musik zum Genießen und Mittwippen, zum Abhängen und Nebenbeihören, aber auch ein wenig zum Langweilen!

Dabei ist an „Borderland“ doch beinahe alles perfekt!
Perfekte Produktionstechnik …
Perfekter Klang …
Perfekte Melodien ...
Perfekte Promotion kommt auch noch mit dazu, denn selten habe ich eine dermaßen liebevoll gestaltete und so ausgiebig mit Informationen gespickte Promo-Mappe erhalten.
Das ist einfach alles ... zu … perfekt – denn es fehlt etwas, was im Grunde ein gerüttelt Mittelmaß auf die besondere Ebene des gehobenen Anspruchs erhebt:
Wirklich gute Kompositionen, die Eigenständigkeit aufweisen – und Vergleichbares unvergleichlich werden lassen. Doch genau das fehlt auf diesem netten, so extrem glattpolierten Album von THE CHEVIN!

Mit solcher Musik kommt man zwar zur <a href=" http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=QNeAJpzeteo " rel="nofollow">David-Letterman-Show</a>, aber nicht in den Musik-Olymp! Zu weichgespült, zu glattgefeilt, zu austauschbar – und leider viel zu gesichtslos.

„Borderland“ ist ein überambitioniertes Album geworden, das nach dem perfekten Rock-Klang, der perfekten Pop-Melodie sucht, diese aber nicht findet, sondern eher alten, wohlschmeckenden Musik-Wein durch neue Schläuche fließen lässt. Und so fließt und fließt und fließt es, bis man trunken herniedersinkt, von solchen Songs wie „Champion“, „Love Is Just A Game“ oder „Dirty Little Secret“ rhythmisiert oder „Beautiful World“ und „So Long Summer“ balladesk eingelullt.

FAZIT: So klingt der wahre Pop – so klang er schon immer – und wahrscheinlich wird er auch in 100 Jahren noch so klingen. THE CHEVIN sind in diesem Kontext eine der vielen musikalischen Fußnoten geworden, deren Haltbarkeitsdatum nicht sehr lange andauern wird, wenn sie sich nicht endlich von ihren Vorbildern lösen und wirklich Eigenständiges zustande bringen.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.10.2012

Tracklist

  1. Champion
  2. Drive
  3. Blue Eyes
  4. Dirty Little Secret
  5. Love Is Just A Game
  6. Borderland
  7. Beautiful World
  8. Gospel
  9. Colours
  10. So Long Summer

Besetzung

  • Bass

    Jon Langford

  • Gesang

    Coyle Girelli

  • Gitarre

    Coyle Girelli, Mat Steelt

  • Keys

    Matt Steel

  • Schlagzeug

    Mal Taylor

Sonstiges

  • Label

    Sony Music International

  • Spieldauer

    41:41

  • Erscheinungsdatum

    19.10.2012

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