Zurück

Reviews

Unfold: Cosmogon

Stil: Sludge / Hardcore

Cover: Unfold: Cosmogon

Diese dritte Scheibe des Sextetts UNFOLD steht nach längerer Zeit, in welcher sich unsere südlichen Nachbarn in Sachen Schwermut-Sound etabliert haben, beinahe symptomatisch für Schweizer Heaviness.

„Erebe“ fällt mit der Tür ins Haus: Schreischrei, Riffriff, und ab der zweiten Hälfte Tupftupf vom Keyboard beziehungsweise Hauchhauch von Fronter Danek. Das trägt auch in „Hemere“ und vor allem „Hystrion“ deutlich tragische wie demente Züge und gemahnt immer wieder an die Großen von NEUROSIS über CULT OF LUNA bis hin zu allerlei Post-Gerocke.

Das Highlight auf „Cosmogon“ ist definitiv das knappe „Hexahedron“, in dem UNFOLD gekonnt mit Brüchen und Spannungsbögen arbeiten, die bei grundsätzlich langsamer, monotoner Musik wie dieser unabdingbar sind. Für „Ethera“ wählen die Macher daraufhin einen ähnlichen Ansatz: 14 Minuten lang spinnen sie aus den genannten Zutaten einen Soundtrack zum Untergang zurecht, der vor allem im Rhythmischen begeistert, da die Band mit Percussion-Instrumenten arbeitet, die deutlich in den Vordergrund gemischt wurden.

Eingedenk des Abschlusses „Eschaton“ (kompakt, dicht und griffig, beinahe wie schmutzige TOOL) ist „Cosmogon“ eine überdurchschnittliche Veröffentlichung geworden, gerade für ein Genre, in dem doch eine Menge Austauschbarkeit zu hören ist.

FAZIT: Wenn alle Postcore- und Sludge-Stricke reißen, werden UNFOLD überlebt haben, weil sie komponieren können, aufregende Klänge erzeugen und Emotionen kitzeln – wie jede Form guter Musik im Idealfall.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.03.2012

Tracklist

  1. Erebe
  2. Hemere
  3. Hystrion
  4. Hexahedron
  5. Ethera
  6. Eschaton

Besetzung

  • Bass

    Bastien

  • Gesang

    Danek

  • Gitarre

    Simon, Elie, Alain

  • Keys

    Simon, Elie, Alain

  • Schlagzeug

    Laurent

Sonstiges

  • Label

    Division Records

  • Spieldauer

    38:25

  • Erscheinungsdatum

    24.02.2012

© Musikreviews.de