Zurück

Reviews

Unleashed: Odalheim

Stil: Death Metal

Cover: Unleashed: Odalheim

Auf Johnny Hedlund und seine Wikinger ist Verlass: Wider Fortschritt und Mainstream bieten die Schweden auch auf dem elften Album elf neue Death Metal-Hymnen. Getreu dem Motto 'ihr bekommt, was ihr erwartet' liefern UNLEASHED ein typisches, überraschungsfreies Album ab. Gute Hausmannskost eben, die inzwischen aber keinen mehr hinter dem Ofen hervorlockt.

Bereits die Stimmen zum Vorgänger „As Yggdrasil Trembles“ waren zwiespältig und es ist verwunderlich, dass der Band auch nach über 20 Jahren noch nicht die Luft ausgeht. Leider sieht das mit dem Ideenreichtum anders aus: Rein textlich dreht sich einmal mehr alles um Wikingerschlachten et cetera pp. Die Schlagwörter in jedem Song hat man schon tausend Mal gehört und inzwischen wirken Hedlund`s Kampfansagen etwas hölzern und platt: wie auch auf den letzten fünf Alben übt er sich in gepflegter Phrasendrescherei und überzeugt damit leider nur noch selten. Vom 'Hammer Battalion' über 'Across The Open Sea' bis zu etwa den sehr beliebten 'Longships' ist alles vertreten.

Dass man musikalisch bei dieser Art von Musik nicht viel verkehrt machen kann, wenn man auf dem geraden Weg bleibt, beweisen UNLEASHED auch auf dieser Veröffentlichung. Die Songs sind allesamt gut gestrickt und bieten für Bandverhältnisse solide Kost. Die Trademarks sind weiterhin klar erkennbar und auf Experimente wird sich auf „Odalheim“ nicht eingelassen. Dass das inzwischen alles ein wenig angestaubt klingt und man diesmal wirklich keine herausragenden Songs auf der Platte hat, schmälert das Hörerlebnis allerdings beträchtlich. UNLEASHED bewegen sich im Kreis und noch nie war Stagnation und Selbstkopie auf einem Album der Band offensichtlicher als auf diesem. Da hilft auch keine Bombenproduktion.

FAZIT: Für beinharte UNLEASHED-Fans sicher ein weiteres typisches Album, das in den CD-Schrank gehört. „Odalheim“ setzt konsequent auf altbewährte Mittel, welche ohne jede Überraschung auskommt. Leider genau deswegen aber auch hochgradig unspannend und vorhersehbar. Hinzu kommt, dass man diesmal keine echten Hits zu bieten hat und diese Anbiederung an Deutschland (diesmal heißt der peinliche Mitgröhlsong 'Germania') einfach nervt. Wer von dieser Band nicht genug bekommt, kann ohne Zweifel blind kaufen. Wer mehr als Aufgewärmtes erwartet hat, wird leider enttäuscht und greift besser zu den Klassikern der Band.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.04.2012

Tracklist

  1. Fimbulwinter
  2. Odalheim
  3. White Christ
  4. The Hour Of Defeat
  5. Gathering The Battalions
  6. Vinland
  7. Rise Of The Maya Warriors
  8. By Celtic And British Shores
  9. The Soil Of Our Fathers
  10. Germania
  11. The Great Battle Of Odalheim

Besetzung

  • Bass

    Johnny Hedlund

  • Gesang

    Johnny Hedlund

  • Gitarre

    Tomas Måsgard, Fredrik Folkare

  • Schlagzeug

    Anders Schultz

Sonstiges

  • Label

    Nuclear Blast

  • Spieldauer

    42:54

  • Erscheinungsdatum

    20.04.2012

© Musikreviews.de