Nach wie vor erfreuen sich Coveralben zumindest bei Bands großer Beliebtheit, denn wenngleich das Schreiben eigener Songs natürlich stets Priorität genießt, so liegt es zahlreichen Kapellen - auch etablierten - oftmals am Herzen, einfach auch mal den einflussgebenden Legenden zu huldigen. Das kann für den tonträgerkaufenden Musikfan oftmals eine große Qual sein, besonders dann, wenn sich weniger talentierte Bands an Werken solcher Künstler versuchen, die technisch zur Elite der Musikszene gehören. So wie Ihsahns Baby EMPEROR.
Die Befürchtung, vorliegender Sechzehntracker könnte zu den eher schaurigen Expertisen gehören, ist unbegründet, denn fast jede Interpretation der Black Metal-Kaiser-Songs spannt einen Bogen von „gut“ bis „großartig“. Die meisten Formationen halten sich streng oder zumindest nahe beim Original, was bei einer progressiven und virtuosen Kapelle, wie es EMPEROR waren, lobenswert und beeindruckend ist, doch manchmal wünscht man sich, dass noch mehr Bands etwas individueller zu Werke gegangen wären und den Songs so einen respektvoll aufgetragenen Anstrich gegeben hätten. So wie zum Beispiel MIDNIGHT ODYSSEY, NECRODEATH oder DEMONICAL.
FAZIT: Halten wir es kurz - „In Honour Of Icon E - A Tribute To Emperor“ ist eine der besseren Huldigungscompilations. Eine, die viel Pflicht und wenig Kür bietet, aber keinen wirklichen Ausfall bereithält. Dennoch wird das Album wohl hauptsächlich für die beinharten EMPEROR-Fans interessant sein, die ohnehin alles im Schrank stehen haben müssen, das auch nur entfernt mit ihren Lieblingen zu tun hat.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.06.2012
Metal Swamp
81:00
25.06.2012