Pianist Volker Engelberth stellt zwar den Namen des Trios, seine beiden Mitmusiker Arne Huber am Bass und Silvio Morger als Schlagzeuger agieren aber auf Augenhöhe.
Wodurch die meist lyrischen, ruhigen Kompositionen äußerst druckvoll rüberkommen. Nicht, dass es kracht oder verzerrt zischt, ganz und gar nicht; auf „Perpetuum“ herrscht eine nonchalante Ausgeglichenheit, die freilich die Spannung, die dem intimen Zusammenspiel innewohnt, nie vernachlässigt.
So bekommen Piano, Bass und Schlagzeug solistische Intermezzi, die sich aber nicht zur Zurschaustellung des eigenen Könnens ausweiten. Und die drei Musiker können einiges. Unter anderem solistische Pausen setzen, die den verbleibenden Musikern Raum und Zeit gönnen, sie zu füllen. Was nahezu schlafwandlerisch passiert.
Obwohl die rhythmische Komponente stark ausgeprägt ist, Volker Engelberth benutzt das Klavier gerne als rhythmisches Instrument, sind die Melodien auf „Perpetuum“ schlicht betörend und liefern einen weiteren Beleg, dass weniger oft mehr ist; und das Jazz, wenn er derart emotional und packend gespielt wird, auch heute noch State Of The Art ist. Kein sehnsuchtsvolles Flehen nach dem was mal war, sondern stilvolles und klanglich exzellentes Flanieren im Hier und Jetzt.
The Germans would call it die unmögliche Leichtigkeit des Seins. Präsentiert vom VOLKER ENGELBERTH TRIO. Unbedingt im Auge behalten.
FAZIT: Wunderbar entspannter Jazz, der nie einlullend oder gar einschläfernd wirkt. Dank eines Pianisten, der nicht ziellos herumtändelt und einer äußerst präsenten und präzisen Rhythmussektion. Wie geschaffen für eine mitternächtliche Fahrt durch Paris oder eine andere Stadt auf der mythologischen Straßenkarte der Jazz-Topographie.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.08.2012
Arne Huber
Volker Engelberth
Silvio Morger
UNIT Records
53:01
17.08.2012