Aus Rom stammt diese Quartett, das auf seinem Einstand fürs Radio tauglichen Pop Rock spielt, der sich durch wirklich überhaupt kein Alleinstellungsmerkmal auszeichnet.
Damit einher geht wiederum kein schlechtes oder spannungsarmes Songwriting. WAKEUPCALL haben die Grammatik ihres Genres penibel auswendiggelernt, seien es Befindlichkeits-Hymnen wie den Opener, kantig Rotziges wie das Titelstück oder zarte Balladen ohne Zerre („Smile“). Zugute kommt den Musikern hierbei, dass sie zwar jugendlich, aber nicht kindisch anmuten und ihre Vorbilder – schätzungsweise neuere GREEN DAY („Asshole“) oder SHINEDOWN, wenn es wie selten herber wird – ohrenscheinlich verinnerlicht haben.
Schmuck legen die Italiener bei alledem auch an: Hammond-Orgel, Akustikgitarren und mehrschichtige Gesangsarrangements („Christine“), mitunter elektronischen Strass wie MUSE („Just Wanna Dance“) sowie Lederhosen fürs zünftige Stadion-Feeling („Not Like You“). Diese Zusammenstellung besitzt natürlich absolut keinen Tiefsinn und ist aufgrund ihrer geeigneten Inszenierung kein Ärgernis. Wem dies anno 2012 nicht wie ein Todesurteil vorkommt, der möge die Band unterstützen.
FAZIT: Als Zyniker darf man gesichtslose Bands wie WAKEUPCALL für den Rückgang von Tonträger-Verkaufszahlen verantwortlich machen; objektiv betrachtet, so dies möglich ist, stellt dieses Debüt eine Ansammlung mehr oder weniger gefälliger Standards dar.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.12.2012
Dario
Tommy
Olly
Giacomo
HitBit
44:45
30.11.2012