Ob WATERDOWN wirklich eine so einflussreiche Band war, wie man es uns weismachen möchte, sei mal dahingestellt. Dass die Osnabrücker Truppe seit ihrer vor zwölf Jahren erschienenen Debüt-EP „Drawasmilingface“ allerdings immer wieder zu neuen Ufern aufbrach und von Filmmusik, Math, Emo, Screamo, Postwhatever so ziemlich alles in sein Repertoire aufgenommen hat, lässt sich nicht bestreiten.
Jetzt, mit ihrem vierten Album, das ausschließlich als limitierte LP in handnummerierter 500er-Auflage inklusive Downloadmöglichkeit erscheinen wird - ein Fünftel davon gar als extrem rares, mit Goodies vollgestopftes Package -, verabschieden sich die fünf von ihren Fans. Richtig, sie machen den Deckel für immer zu, nicht zuletzt wohl auch deswegen, weil eines ihrer alten Label sie laut diverser Quellen im Internet ausgenommen habe. Als Gegenschlag forderten sie – ebenfalls laut diverser Internetquellen - vor wenigen Jahren ihre Fans auch auf, sich die Alben aus dem Netz zu saugen.
Aber zurück zum Inhalt: So spektakulär ist das musikalisch Dargebotene nicht, vielmehr erscheint der Mix, den WATERDOWN verbrechen, zwar interessant und mutig, aber auch krude und unbeholfen zusammengepackt. Beim Sich-der-externen-Elemente-Bedienen hat man bei der Band häufig das Gefühl, dass sie sich die erstbesten Inspirationen geschnappt und in ihren eigenen Kompositionen verarbeitet hat, und so wirken beispielsweise Mathcore-Passagen nicht wie Mathcore-Passagen, sondern wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN-Passagen, und somit könnte man das „einflussreich“ eher als „von vielen Acts beeinflusst worden“ interpretieren, nicht aber als „hat viele Acts mit seinem Sound beeinflusst“.
FAZIT: Übel ist „Into The Flames“ mitnichten, aber letztendlich nicht individuell und stark genug, um als
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.03.2012
Christian Kruse
Michael Janczak
Holger Behrens, Axel Pralat
Philipp Meyer
Uncle M
34:09
23.03.2012