Ganz wie anfängliche MEW, ganz frühe MY BLOODY VALENTINE und diverse Neunziger-Schuheglotzer, aber auch so, als würden SONIC YOUTH in einer riesigen Kathedrale musizieren, fühlen sich auch WHIRR aus der Bay Area im verwaschenen Indie-Sound wohl. Fuzzy Bässe, gehauchte und beinahe im Klangwust untergehende Stimmen, schrammelige Gitarren und süßlich duftende Melodien bilden das tonale Gerüst, während das rhythmische Fundament sehr simpler Natur ist und im Grunde nichts weiter tut, als die loopartige Tonkunst zu begleiten und ihr Drive zu verleihen.
Gerade die repetitive Schiene wissen WHIRR exzellent zu fahren, denn so nebulös und deliriös der Sound auch erscheinen mag, kehrt sich bei diesem Sextett Enthusiasmus nach außen - man kann sich beinahe bildlich vorstellen, wie das halbe Dutzend Musiker konzentriert, selbsthypnotisiert, sich in sich selbst verlierend und dennoch eine Entität bildend, seine atmosphärischen Songs performt. Gerade das etwas getragenere „Flashback“ birgt unglaublich viel eindringliche Schönheit in sich, sodass man oftmals an „And The Glass Handed Kites“ von den eingangs genannten MEW denken muss - nur mit dem Unterschied, dass hier kein glasklarer Sound vorzufinden ist, sondern dicke Rauchschwaden die akustische Sicht einschränken. Trotz der Treue zum Genre sind WHIRR in der Lage, ihre ganz eigene Version dieser Tonkunstsparte zu erschaffen und geben dem etwas eingestaubten Sektor hierdurch die bitter nötige Frische.
FAZIT: Zwar erfordert es am Anfang etwas Geduld, sich durch das Dickicht zu kämpfen, doch recht bald muss man feststellen, dass so mancher Song auf „Pipe Dreams“ ein kleiner Hit ist.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.04.2012
Nö, ich behaupte jetzt einfach mal, mein Google ist kaputt.
Tee Pee Records
36:12
16.03.2012