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Wino & Conny Ochs: Heavy Kingdom

Stil: Singer-Songwriter

Cover: Wino & Conny Ochs: Heavy Kingdom

OCHS' Solosachen sind vornehmlich Liebhabern bekannt, doch dieser Zusammenschluss mit einem der Konsensmusiker zwischen Rock und schwermütigem Metal dürfte dem Kerl neue Freunde bescheren – zurecht, denn nach WINOs akustischen Alleingängen sind sich die beiden näher denn je.

Dabei versucht der junge Mann erst gar nicht, so authentisch altklug zu klingen wie sein Partner. Die durchweg intimen Stücke leben vom Kontrast der beiden gleichsam beseelten, aber doch unterschiedlichen Stimmen. Ausgehend vom minimalistischen „Somewhere Nowhere“ über „Heavy Kingdom“ mit seinem bemerkenswerten Hook gesellen sich erst im Duett „Dust“ leise Zwischentöne hinzu, die nicht dem Holzbody der beiden Klampfen entstammen. „Vultures By The Vines“ fällt mit angezerrten Tönen dynamischer und rhythmischer aus, klingt dabei aber vor allem sehr live und direkt, dennoch angemessen verspielt.

„Dark Ravine“, der Abschluss „Labour Of Love“ und „Dead Yesterday“ bieten Geschichtenerzähler Weinrich ein treffliches Forum für seine Weisheiten, wobei man begreift, weshalb sein Name zuerst auf dem Cover prangt. In „Traces Of Blood“ stiehlt OCHS ihm jedoch fast die Show. Das Stück legt zudem Zeugnis über die unterschiedlichen Stile der beiden Musiker ab, die sich dennoch bestens ergänzen, wenn es sein muss. WINO verdient Respekt dafür, dass man seine Songs einerseits unter zahllosen erkennt, alldieweil er seinen Stempel nicht jedem Künstler zwanghaft aufprägen muss, mit dem er werkelt. In Townes Van Zandts „Highway Kind“ und während des kratzigen „Here Comes The Siren“ lässt er seinem Kollegen sogar den Vortritt. Chapeau und ab auf die Bühne damit!

FAZIT. „Heavy Kingdom“ ist eine gefühlsintensive und rohe Songwriter-Scheibe zweier interessanter Persönlichkeiten geworden, die folglich eine Menge zu erzählen haben. Diese Musik schreit danach, auf Tournee beklatscht zu werden; auf Scheibe gehört sie zu den ersten Highlights des jungen Jahres 2012.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.01.2012

Tracklist

  1. Somewhere Nowhere
  2. Heavy Kingdom
  3. Dust
  4. Vultures By The Vines
  5. Dark Ravine
  6. Traces Of Blood
  7. Heavy Kingdom Jam
  8. Highway Kind
  9. Dead Yesterday
  10. Here Comes The Siren
  11. Labour Of Love

Besetzung

  • Gesang

    Scott Weinrich, Conny Ochs

  • Gitarre

    Scott Weinrich, Conny Ochs

Sonstiges

  • Label

    Exile On Mainstream

  • Spieldauer

    38:31

  • Erscheinungsdatum

    27.01.2012

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