BLIND GUARDIAN, SABATON, HAMMERFALL, RUNNING WILD, NIGHTWISH, ORDEN OGAN, VAN CANTO, VIRGIN STEELE, ALESTORM, MANOWAR, GAMMA RAY, JUDAS PRIEST.
So in etwa lautet der Stammbaum der deutschen Newcomer WINTERSTORM, die mit „Kings Will Fall“ dieser Tage ihren zweiten Longplayer veröffentlichen. Damit wäre ja nun stilistisch so gut wie alles gesagt, doch die Qualität von „Kings Will Fall“ spricht durchaus nicht dagegen, hier noch ein paar weitere Worte zu verlieren. Im Mittelpunkt bei WINTERSTORM steht ganz eindeutig und ohne jeden Zweifel die Melodie. Das hat zur Folge, dass auch von der Doublebass geprägte Songs wie „Return To Glory“ weniger durch imponierende Härte auffallen als vielmehr durch sorgsam ausgearbeitete und detailverliebte Chorarrangements. Schon nach einem Durchgang kann man die meisten der elf Songs mitsingen, und auch nach dem zehnten Hören nerven sie bei weitem noch nicht.
Sicher, an mancher Stelle werden die Einflüsse der Band überdeutlich. „Into The Light“ beispielsweise wäre mit etwas mehr Pfeffer im Hintern ein Highlight auf frühen SABATON-Alben, „Stronger“ ist über weite Strecken eine Kopie einer GAMMA-RAY-Kopie von JUDAS PRIEST – freilich mit einem Hammerrefrain versehen, der einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf geht. Doch unterm Strich überwiegen ganz eindeutig die Spielfreude, die Detailverliebtheit, die Melodien. An der einen oder anderen Stelle bauen WINTERSTORM noch Elemente aus dem Viking- oder Mittelalter-Bereich ein – damit macht man sich vielleicht nicht bei engstirnigen „Alles nach 1982 ist Mist“-Metallern Freunde, doch beim nachwachwachsenden Metalpublikum finden solche Klänge sicherlich großen Beifall. Warum auch nicht, denn mit dem Opener „Return To Glory“, dem Titeltrack, „Into The Light“, „Stronger“ oder „Fire of Dreams“ hat die Combo gleich fünf glasklare Hits am Start, für die manche altgediente Combo aus der Anfangsaufzählung den eine oder anderen Euro springen lassen würde.
FAZIT: Wer auf die eine oder andere Band aus dem ersten Absatz steht, der wird mit ziemlicher Sicherheit große Freude an „Kings Will Fall“ finden. Auch wenn nicht jeder Song ein Volltreffer ist, auch wenn hier und dort gerne mal etwas mehr Rotz, Dreck und Härte den Songs nicht schade könnte, ist das zweite Album der BHayreuther eine Bereicherung für jeden Anhänger des melodischen Power Metals heutiger Prägung.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.08.2012
Peter Cerveny
Alexander Schirmer
Armin Haas, Michael Liewald
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Finest Noise/Cargo
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31.08.2012