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Wishbone Ash: Elegant Stealth

Stil: Hardrock

Cover: Wishbone Ash: Elegant Stealth

42 Jahre jung sind WISHBONE ASH mittlerweile, und angesichts der Umbesetzungen ist dies durchaus wörtlich zu nehmen, denn nicht erst der ausgestiegene Gitarrist Ben Granfeldt hätte gut und gern ein Spross von Altmeister Andy Powell sein können.

Natürlich gibt die Institution ihren Hardlinern auch mit dem schön und treffend betitelten neuen Album kein zweites „Argus“, sondern ein kompositorisch treffsicheres Dutzend klassischer Rocksongs im nicht einmal angestaubten Soundgewand. „Reason To Believe“ mag man ob der tuntigen Vocals im Refrain kitschig finden oder als Hommage an QUEEN begreifen, doch die alten Twin-Guitars sind auch 2012 eine Ohrenweide, nicht zu vergessen Neu-Drummer Crabtrees famoses Spiel, welches gleich in „Warm Tears“ staunen macht.

Formatradio der Kategorie „Man With No Name“ oder „Give It Up“ steht richtiggehend Experimentelles wie „Can’t Go It Alone“ (sehr folkig mit Geige) gegenüber. Den Balladen-Ausschuss „Searching For Satellites“ machen WISHBONE ASH mit dem mantrisch stimmungsvollen „Heavy Weather“ (Bläser, Percussion) vergessen.

Nach dem Boogie „Mud-Slick“ zeigt sich die Gruppe im langen „Big Issues“ funky wie selten, bevor sich mit dem Shuffle „Migrant Worker“ sowie dem Instrumental „Invisible Thread“, das den Refrain des Openers wieder aufgreift und mit ätzenden Computerdrums aufwartet, stellen sich WISHBONE ASH zum Schluss ein Bein, was unterm Strich sieben sehr hörenswerte Stücke ergibt. Erneut darf man sich fragen, weshalb Powell unter altem Namen weitermacht, wo die Musik nicht mehr viel mit der alten zu tun hat – und dazu muss man nicht zwangsläufig das Referenzwerk heranziehen, sondern kann sich auch auf „There's The Rub“ oder eine andere Scheibe berufen.

FAZIT: „Elegant Stealth“ lockt einmal mehr mit dem Namen WISHBONE ASH, ist aber mit Hinblick auf den klassischen Bandsound ein Trugschluss, wenngleich gute Musik zwischen Altherrenrock und gekonnter Neuerung auf handwerklich überragendem Niveau, vor allem mit einem Ohr an der Rhythmusgruppe.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.01.2012

Tracklist

  1. Reason To Believe
  2. Warm Tears
  3. Man With No Name
  4. Can’t Go It Alone
  5. Give It Up
  6. Searching For Satellites
  7. Heavy Weather
  8. Mud-Slick
  9. Big Issues
  10. Migrant Worker
  11. Invisible Thread

Besetzung

  • Bass

    Bob Skeat

  • Gesang

    Andy Powell

  • Gitarre

    Muddy Manninen, Andy Powell

  • Schlagzeug

    Joe Crabtree

Sonstiges

  • Label

    Golden Core / ZYX

  • Spieldauer

    65:58

  • Erscheinungsdatum

    27.01.2012

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