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Witch Mountain: Cauldron Of The Wild

Stil: Doom

Cover: Witch Mountain: Cauldron Of The Wild

Selten sind sie, die Alben, die unerwartet mitten ins Herz treffen und danach verlangen, wieder und wieder gehört zu werden. WITCH MOUNTAINs „Cauldon Of The Wild“ gehört in diese Kategorie.

Und dabei bin ich mir sicher, dass „Cauldron Of The Wild“ gerade dem Erbsensuppen-Metaller sauer aufstoßen wird. Denn WITCH MOUNTAIN sind schwärzester Doom, aber als Lebensgefühl und Religionoid und nicht als Verkaufsmerkmal. Der Band kann getrost jeder Ton als direkt aus dem Herzen kommend abgenommen werden, Kalkül oder Anbiederung an irgendjemanden oder -etwas gibt es hier nicht.

Und Mann wird sich hervorragend über den Gesang von Uta Plotkin streiten, glasklar und gelegentlich bis in schwindelerregende Höhen geschraubt, wird er bei vielen Hörern das On-Off-Kriterium sein. Aber er ist auch klares Einzelstellungsmerkmal der Band, das Stimmvolumen ist phänomenal, die Ausdrucksstärke von heiserem Grummeln über bluesige Joan Baez bis in engelsgleichen Höhen reichend.

Schrieb ich gerade etwas von Blues? Dessen Wärme und Sentimentalität tropft aus jeder Pore WITCH MOUNTAINs, besonders „Aurelia“ beginnt als reine Blues-Ballade bevor schwere Gitarren-Riffs an BLACK SABBATH gemahnen, die überwiegend den musikalischen Unterbau des Quartetts bilden. Aber nicht 08/15-Iommi-Kopien, sondern ausgebremste, bestenfalls für die rechte Spur der Autobahn zugelassene Schwerlast-Transport-Riffs lassen das Album voranrollen, das Drumming ist heftig und akzentuiert, während der Bass in bester Rock'n'Roll-Manier den Schotter glättet. Und auf „Cauldron Of The Wild“ ist kein Ton überflüssig, selbst die oft kantigen und dreckigen Gitarrensoli sind bis auf Haut und Muskeln reduziert. Ungeachtet dessen ist das Songwriting ausladend und gerade die epischsten beiden Songs sind für die zweite Hälfte des Albums geblieben und bilden einen großartigen Abschluss eines großen Doom-Albums. Phantastisch.

FAZIT:
„There's no way outta here so just stay outta here
You don't talk in this town you don't walk in this town you just run run run
Keep your eyes on the ground you don't look in this town you run run run
And deny you'll never be done

You'll get sick around here
And it'll stick around here so just run run run
Things rot quick around here
So don't stick around here just run run run
Oh you'll never be done

My Aurelia goodbye Aurelia“

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.07.2012

Tracklist

  1. Lanky Rae
  2. Beekeeper
  3. Shelter
  4. Veil Of The Forgotten
  5. Aurelia
  6. Never Know

Besetzung

  • Bass

    Neal Munson

  • Gesang

    Uta Plotkin

  • Gitarre

    Rob Wrong

  • Schlagzeug

    Nathan Carson

Sonstiges

  • Label

    Profound Lore

  • Spieldauer

    45.18

  • Erscheinungsdatum

    12.06.2012

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