Die Texaner um Kent Stump sind bereits Veteranen in Sachen musikalischer Vollbartpflege. WO FATs neues Album erfindet den Stoner Rock mit seinen ausufernden Liedern nicht neu und ist weithin austauschbar geraten.
Gleich zu Beginn fällt der Formatsong „Lost Highway“ unangenehm auf, der abgesehen vom zum Ende hin eingesetzten Gong und dem virtuosen Abgang nichts Markantes hervorkehrt außer dröhnender Nullachtfuffzehn-Riffs und der wenig charismatischen Stimme des Frontmannes. Das zehnminütige Titelstück nimmt nach anfänglichem Weltraum-Blubbern klassisch rockig Fahrt auf, wobei sich WO FAT altbekannter Hooks und Wendungen bedienen. Am Ende soliert Stump lang und breit, ohne eine rechte Melodie zu finden. „Hurt At Gone“ hingegen gefällt mit verzerrter Slide-Gitarre und einem Rhythmus zum Arschwackeln, wobei die ZZ-TOP-Einflüsse des Trios offensichtlich werden. Der schwache Gesang bleibt die Achillesferse der Band, doch sollte man einen Song von „The Black Code“ gehört haben, dann diesen.
Die beiden überlangen Schlusstücke langweilen nämlich: „The Shard Of Leng“ kommt zu lange nicht aus den Puschen und bezeugt Stumps Unvermögen, brauchbare Melodien ins Mikro zu nölen, „Sleep Of The Black Lotus“ schreitet die ganze Zeit über stoisch voran und geht mit dem ewig gleichen Riff (hörte man bereits im Opener) nachgerade auf den Zeiger. Nicht kaufen, das.
FAZIT: KYUSS sind schuld.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.11.2012
Tim Wilson
Kent Stump
Kent Stump
Kent Stump
Michael Walter
Smallstone / Cargo
47:51
09.11.2012